Lufthansa: CFO-Abschied wird bedauert
Bei der Lufthansa werden bald vier von sechs Vorständen gehen, der Vorstand wird künftig nur noch aus fünf Personen bestehen. Einzig CEO Carsten Spohr und Personalvorstand Michael Niggemann bleiben auf ihren Posten.
Aus Sicht der Analysten von Barclays ist vor allem der Abgang von CFO Remco Steenbergen negativ zu sehen. Dieser war in der Branche sehr angesehen. Völlig überrascht sind die Briten von seinem Weggang jedoch nicht. Steenbergen wollte bei der Lufthansa-Technik einen Teil-IPO vollziehen. Dies hat nicht geklappt. Auch hängt die Beteiligung der Lufthansa an der ITA aus Italien weiter in der Luft. Hier hat die EU Kommission große Hürden aufgebaut.
Die Experten bleiben beim Rating „overweight“ für die Aktien der Lufthansa. Das Kursziel von 12,50 Euro wird ebenfalls nicht verändert.
Bei den Analysten von J.P. Morgan ist man weit weniger zuversichtlich. In der aktualisierten Studie steht das Votum bei „underweight“, das Kursziel wird mit 6,90 Euro angegeben. Die Personalien werden auch hier diskutiert, vor allem der Weggang von CFO Steenbergen wird thematisiert. Die Amerikaner bescheinigen ihm eine gute Arbeit. Wie die finanzielle Strategie der Fluggesellschaft künftig aussehen wird, ist unklar.
Bereits gestern haben die Analysten von RBC auf die Personalrotation bei der LH reagiert. Sie bleiben beim Kursziel 9,50 Euro und dem Rating „sector perform“. Auch in dieser Analyse wird besonders der Abschied vom Finanzchef hervorgehoben. Zudem ist man überrascht, wie viele Vorstände gleichzeitig ausgetauscht werden. Daraus könnten Risiken entstehen.
Die Aktien der Lufthansa (WKN: 823212, ISIN: DE0008232125, Chart, News) verlieren 1,9 Prozent auf 7,364 Euro. In den vergangenen zwölf Monaten gibt die Aktie rund 24 Prozent nach.