creditshelf in Problemen: Gewinnwarnung für 2023 - weiter keine Investoren-Lösung
Schlechte Nachrichten kommen von der creditshelf AG: Die Gesellschaft hat ihre Geschäftsprognose für 2023 reduziert, basierend auf den vorläufigen Zahlen des ersten Halbjahres. In den ersten sechs Monaten des Jahres verzeichnete das Unternehmen Umsatzerlöse in Höhe von 2,9 Millionen Euro und ein vorläufiges EBIT von minus 1,0 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2022 hatte man noch 3,89 Millionen Euro umgesetzt und vor Zinsen und Steuern 1,49 Millionen Euro Gewinn erzielt.
Bei creditshelf (WKN: A2LQUA, ISIN: DE000A2LQUA5, Chart, News) bleiben die Finanzen das Hauptthema - Gespräche mit Investoren stocken und haben bisher noch nicht zu erhofften Ergebnissen geführt. Das ist nicht neu: „Der Start des Finanzierungsvehikels, das wir im November letzten Jahres zusammen mit Goldman Sachs und unserem Hauptaktionär, der Obotritia Capital KGaA, aufgesetzt haben, hat für uns oberste Priorität”, hieß es bereits im Report von creditshelf zum ersten Quartal. Eigentlich sollte diese im zweiten Quartal 2023 starten, was nicht gelungen scheint.
Nun hoffe creditshelf auf eine Lösung noch in diesem Jahr. „Teilweise sind diese Gespräche schon so fortgeschritten, dass wir von einer Lösung auf der Investorenseite unserer Plattform im näheren Verlauf des 2. Halbjahres 2023 ausgehen”, so CFO Daniel Bartsch vom Fintech-Unternehmen, das eine Kreditmarkt-Plattform betreibt. Man erlebe „eine hohe Nachfrage nach unserem Produkt”, was allerdings auch mit restriktiveren Kreditvergaben seitens der Banken gegenüber Unternehmen zu tun haben dürfte, weshalb diese auf alternative Anbieter ausweichen müssen - wie eben creditshelf.
Vor diesem Hintergrund geht die creditshelf AG nun von einem Gesamtumsatz im Jahr 2023 zwischen 5 und 7 Millionen Euro aus und erwartet ein Konzern-EBIT zwischen minus 1 und minus 2 Millionen Euro. Dies steht im Kontrast zu früheren Prognosen, die einen Jahresumsatz zwischen 8 und 10 Millionen Euro sowie ein positives Konzern-EBIT zwischen 0 und 1 Millionen Euro vorsahen. Dass die Lage für die Gesellschaft alles andere als komfortabel ist, sieht man nicht nur am tief gefallenen Aktienkurs der Gesellschaft, sondern auch an einer anderen Ankündigung von creditshelf: Der Vorstand habe „ein fortgesetztes striktes Kostenmanagement und eine weitere Reduzierung der Aufwendungen angeordnet”.