Spielvereinigung Unterhaching will rasch wieder nach oben
2019 ist die Spielvereinigung Unterhaching als zweiter deutscher Fußballclub an die Börse gegangen. Der damalige Drittligist wollte auch mit dem Geld aus dem IPO möglichst rasch in die 2. Liga aufsteigen. Stattdessen erfolgte am Ende der vergangenen Saison der Abstieg in die 4. Liga. Heute Abend startet der Fußballclub in der Regionalliga Bayern mit einem Auswärtsspiel gegen Aubstadt.
Auf einer virtuellen m:access Konferenz der Börse München macht Haching-Präsident Manfred Schwabl deutlich, dass die 4. Liga nur eine Durchgangsstation sein soll. Möglichst rasch will man wieder in die 3. Liga zurückkehren, erklärtes Ziel ist unverändert die 2. Bundesliga. Wenn man dies zum 100jährigen Jubiläum im Jahr 2025 erreichen könnte, wäre der Club-Chef zufrieden.
Dem Kurs der Hachinger, die rund 2.200 Aktionäre haben, hat der Abstieg nicht wirklich geschadet. Notierte die Aktie am Jahresanfang bei 5,30 Euro, liegt der Notierung aktuell bei rund 6,00 Euro. Der Ausgabekurs beim Börsengang lag bei 8,10 Euro.
Der Verein stützt sich auf sein Nachwuchsleistungszentrum und seine Jugendmannschaften. Ziel ist es, dass 80 Prozent der ersten Mannschaft einmal aus dieser Kaderschmiede kommen werden. Die jungen Talente sollen aber auch mittels lukrativer Transfers die Kasse füllen.
Mit Karim Adeyemi und Torwart Nico Mantl, die beide an RB Salzburg verkauft wurden, hat man gezeigt, dass man gute Spieler hervorbringt. Schwabl setzt vor allem auf den U21-Europameister Adeyemi. Bei einem Verkauf des 19jährigen würde ein Teil der Transfersumme an Haching abgetreten werden müssen. Beim Wechsel von Unterhaching nach München erhielten die Bayern bereits 3,35 Millionen Euro.
Zuletzt machte Unterhaching einen Verlust von 5,7 Millionen Euro. Schwabl glaubt aber, auch dank des Transfers von Mantl, der ebenfalls eine Millionensumme eingebracht haben dürfte, den Umkehrschwung geschafft zu haben. Entsprechend rechnet er mit deutlich besseren Zahlen für das laufende Geschäftsjahr.
Manager Schwabl und sein neuer Trainer Sandro Wagner wollen den Kader weiter verstärken, um in der Tabelle oben mitzuspielen. Daher will man noch mehrere Ankerspieler unter Vertrag nehmen. Ablösesummen sollen jedoch keine fließen. Und dank der Pandemie scheint so mancher Spieler beim Gehalt Einbußen hinzunehmen. Die kommenden Wochen könnten für die Spielvereinigung demnach wegweisend werden.