Raiffeisen: Türkei, Russland, Konjunkturdaten und Staatsanleihen im Blickpunkt
Der Datenkalender ist in den USA heute ziemlich voll. Erwähnenswert sind vor allem die Zahlen zum Auftragseingang dauerhafter Güter im Oktober. Ohne den volatilen Transportsektor rechnen wir mit einem minimalen Zuwachs gegenüber September. Inklusive des Transportsektors gehen wir dagegen von einem deutlichen Zuwachs aus, wofür der höhere Auftragseingang bei Boeing verantwortlich sein dürfte. Mit großem Interesse dürften die Marktakteure auch die Veröffentlichung der Zahlen zu den privaten Konsumausgaben im Oktober verfolgen. Hier stellt sich die Frage, ob diese etwas besser ausgefallen sind als die enttäuschenden Einzelhandelsumsätze. Neben den Inflationswerten stammen weitere relevante Daten vom Wohnimmobilienmarkt. Auch der Markit PMI für den Dienstleistungssektor dürfte von Interesse sein. Dafür stehen in der Eurozone keine relevanten Wirtschaftsdaten an. Der gestern veröffentlichte Ifo-Geschäftsklimaindex ist im November überraschend von 108,2 auf 109,0 Punkte gestiegen, der höchste Wert seit Juni 2014. Die geopolitischen Spannungen ließen gestern den sicheren Hafen wieder profitieren: deutsche 2-jährige fielen zum ersten Mal unter -0,4%, auch der EUR konnte gegenüber dem USD leicht zulegen. Am Primärmarkt stockten gestern die Niederlande eine Fixzinsanleihe mit Laufzeit 2025 um EUR 1,4 Mrd. auf. Bei solider Nachfrage lag die durchschnittliche Emissionsrendite bei 0,642 %. Heute werden Italien und Deutschland mit einer Fixzinsanleihe auf den Markt kommen. Deutschland stockt die Anleihe mit Laufzeit 2025 um voraussichtlich EUR 3 Mrd. auf.
Aktienmärkte
Die US-Aktienindizes haben sich am Dienstag nach einem schwachen Beginn kontinuierlich nach oben gearbeitet und beendeten den Handelstag mit leichten Kurszuwächsen. Die anfängliche Verunsicherung wurde durch den Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs durch das NATO-Mitglied Türkei nahe der türkisch-syrischen Grenze ausgelöst. Angesichts der geopolitischen Spannungen waren bei Öl erneut Erholungstendenzen zu beobachten, wovon insbesondere der Energiesektor mit einem Anstieg von 2,2 % deutlich profitieren konnte. Umgekehrt standen aber vor allem Aktien aus den Sektoren Reise und Tourismus aufgrund der oben genannten Gründe sowie der von vielen Staaten verschärften Reisewarnungen unter Abgabedruck. Unterdessen geht die US-Berichtsaison dem Ende zu, wobei von den bisher berichteten Unternehmen 74 % die Gewinn- und 44 % die Umsatzerwartungen übertreffen konnten (Quelle: Bloomberg). In Japan verbuchte der Nikkei 225 einen leichten Abschlag. Gemäß den aktuellen Futures-Indikationen ist an den wichtigen europäischen Handelsplätzen von einer leicht positiven Börseneröffnung auszugehen.
Credit
Die OTE plc (Caa2/B+) platzierte gestern eine Anleihe (Garantiert von: Hellenic Telecommunications Organizations) mit einem Volumen von EUR 350 Mio. und einer Laufzeit von 4 Jahren bei MS+350 Mio. Unter anderem sollen damit Anleihen mit Fälligkeiten 2016 bzw. 2018 zurückgekauft werden. Die SKF Group emittierte gestern eine Anleihe unter englischem Recht. Die Emission (EUR 500 Mio., Baa1/BBB) mit sieben Jahren Laufzeit wurde bei MS+122 BP gepreist. Der Covered Bond Markt zeigt sich diese Woche sehr aktiv, viele Emittenten dürften diese Woche als eines der letzten Emissionsfenster 2015 ansehen. So platzierte gestern die BayernLB eine EUR 500 Mio. schwere siebenjährige Emission. Die SEB AG macht sich den Angebotsmangel im kurzfristigen Laufzeitsegment zu Nutze. Die niederländische Aegon Bank platzierte gestern ihren Premieren Covered Bond. Der Covered Bond hat eine „conditional pass trough“ Struktur und verfügt unter anderem dadurch über ein AAA Rating von Fitch und S&P. Für heute wird die Emission eines A2 gerateten Covered Bonds der Banca Popolare di Milano erwartet.
Zentraleuropa / Osteuropa
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