Nord LB – ISM PMI Non-Manufacturing: Keine Schwäche!
In den USA sind vor einigen Minuten neue Angaben zur Entwicklung des ISM PMI Non-Manufacturing veröffentlicht worden. Für August zeigte sich bei diesem zunehmend von den Finanzmärkten beachteten US-Stimmungsindikator ein marginaler Rückgang auf nun 59,0 Punkte. Damit hält sich der Index aber natürlich auch weiterhin auf sehr hohem Niveau und bleibt ganz eindeutig im Wachstumsbereich. Diese Nachricht überrascht zwar nicht – ist aber natürlich dennoch positiv zu bewerteten. Der Dienstleistungssektor der US-Volkswirtschaft bleibt also unter Dampf!
Erfreulich ist auch, dass sich die leicht in die Zukunft blickende Unterkomponente New Orders mit 63,4 Zählern nach einem wirklich nur marginalen Rückgang ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau halten konnte. Die befragten Unternehmen scheinen somit die Auftragslage noch immer extrem positiv zu beurteilen.
Die in den USA seit geraumer Zeit zu beobachtende Besserung der Beschäftigungssituation ist natürlich vor allem ein Phänomen, welches auf den starken Arbeitskräftebedarf der Firmen im Dienstleistungssektor des Landes zurückzuführen ist. Insofern ist schon von Bedeutung, dass sich die Arbeitsmarktkomponente des ISM PMI Non-Manufacturing mit 56,0 Punkten zwar in gewissem Umfang rückläufig präsentiert, damit aber weiterhin ein so hohes Niveau halten kann, dass nur eine leichte Entschleunigung bei der Dynamik des Aufbaus von Jobs im Service-Bereich der US-Volkswirtschaft angezeigt wird. Dies macht Hoffnung auf zumindest nicht schwache Zahlen im Arbeitsmarktbericht.
Die Preiskomponente des ISM PMI Non-Manufacturing ist im Berichtsmonat August auf 50,8 Punkte zurückgegangen. Dieser Indikator zeigt somit an, dass die Einkaufspreise der befragten Unternehmen am aktuellen Rand kaum mehr zulegen. Die Entwicklungen beim Ölpreis und im FX-Segment, welche die Prices Paid des ISM PMI Manufacturing im August sogar unter die Marke von 40 Zählern gedrückt hatten, spielen bei den Dienstleistern offensichtlich keine so große Rolle. Die aktuelle Zahl überrascht somit nicht wirklich.
Sollte sich die Stimmung im für die US-Volkswirtschaft wichtigen Service-Sektor nicht bald nachhaltiger eintrüben, könnten wir mit Blick auf unsere eher pessimistische BIP-Prognose für das III. Quartal 2015 unter Handlungsdruck kommen. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass die im II. Quartal beobachtbare Stärke schon belastend wirken dürfte.
Fazit: Der ISM PMI Non-Manufacturing hat sich im August nur ganz leicht abgeschwächt. Damit wird weiterhin ein starkes Wachstum angezeigt. Diese Nachricht ist kaum eine Überraschung und sollte daher keine größeren Implikationen für die weitere US-Geldpolitik haben. Die aktuell zu beobachtende Stärke des Dollar ist unserer Auffassung nach auch nicht auf die Zahlen zum ISM PMI Non-Manufacturing zurückzuführen. Hier spielt wohl die EZB eine Rolle; folglich handelt es sich auch um eine Euro-Schwäche.