Nord LB – Japan Industrieproduktion: Wieder im grünen Bereich
Nach zwei rückläufigen Monaten meldet sich die japanische Industrie im April wieder zurück und kann um 1,0% M/M (saisonal bereinigt) zulegen. Dies bedeutet allerdings noch ein leichtes Minus verglichen mit der Produktion vor einem Jahr.
Die Aussichten sind weiter positiv; hierfür sprechen unter anderem die relativ guten Einzelhandelszahlen, die eine robuste Binnennachfrage signalisieren. Der deutlich abgewertete Yen der letzten Tage sollte auch die Orderbücher der Exporteure füllen und entsprechen die Produktion weiter stimulieren. Folgerichtig ist die Produktionsplanung für den Mai mit +0,5% weiter positiv. Für Juni sackt die Planung allerdings ab.
Die Bank of Japan dürfte zufrieden sein mit dieser Zahl, ebenso wie mit der heute gemeldeten Preissteigerungsrate von +0,6% Y/Y für April, die erstmals den Effekt der Mehrwertsteuererhöhung nicht mehr enthält. Der abwertende Yen wird für zusätzlichen Preisauftrieb sorgen. Um die Konjunktur muss die Notenbank nach diesen Zahlen auch wenig Sorgen machen.
Da die Konsensprognose diesmal sowohl bei den Preisen, als auch bei der Industrieproduktion eine Punktlandung hinlegte, blieb eine marktbewegende Überraschung aus, entsprechend gering war der Effekt auf den Nikkei und die Yen-Notierung.
Fazit: Die Industrieproduktion im Berichtsmonat April ist mit +1,0% M/M (s.b.) nach zwei rückläufigen Monaten wieder im grünen Bereich. Die weiteren Aussichten sind dank anziehender Binnennachfrage und dem exportfördernden Yen gut. Die Produktionsplanung für den nächsten Monat ist entsprechend positiv. Die japanische Notenbank dürfte mit dieser Zahl ebenso wie mit der heute ebenfalls gemeldeten Preisstatistik zufrieden sein. Eine Ausweitung des geldpolitischen Maßnahmenkatalogs ist damit vorerst nicht notwendig. Da sowohl die Industrieproduktion als auch die Preissteigerung wie erwartet veröffentlicht wurden, blieben größerer Bewegungen an den Kapital- und Devisenmärkten aus.