National-Bank: Spekulationen über ein QE-Programm der EZB
Das US-BIP für Q2 wurde nach oben revidiert, so dass die Schwächephase aus Q1 nun überwunden sein sollte. Zudem deuten die vorlaufenden US-Indikatoren auf ein robustes Wachstum im laufenden und im kommenden Quartal hin. Der endgültige Wert für das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan lag zwar leicht unterhalb der Schätzung. Nichtsdestotrotz, die US-Amerikaner sind in Konsumlaune. Dazu sollte es mit den persönlichen Einnahmen und Ausgaben heute weitere Anhaltspunkte geben. Zudem dürfte der Preisdruck nachgelassen haben und erst einmal gering bleiben, worauf der PCE-Indikator hindeuten wird. Für die Fed kann das durchaus bedeuten, dass sie sich mit einem ersten Leitzinsschritt Zeit lassen kann. Im Vergleich zu den US-Daten dürften die europäischen einmal mehr schwach ausfallen. Die diversen Stimmungsindikatoren der Europäischen Kommission sollten sich im Vergleich zum Vormonat erneut abgeschwächt haben. Die Sanktionen gegen Russland sowie die entsprechenden Reaktionen Moskaus und die strukturelle Schwäche zweier großer Länder des Euroraums schlagen auf die Stimmung. Im Hinblick auf die Entwicklung in Frankreich darf man gespannt sein, ob es Auswirkungen gegen wird, die durch die jüngste Wahl verursacht wurden. Ob man dort jetzt zu schnelleren Reformen bereit sein wird, ist offen. Dass sich zumindest ökonomisch ein Silberstreif am Horizont in einigen schwächeren Euroländern abzeichnet, hilft wenig. Der Blick auf die dortigen Arbeitsmärkte ist bspw. immer noch ernüchternd. Außerdem stehen die deutschen Konsumentenpreise für den September an. Dem wird etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, als sonst üblich. Schließlich behauptet sich die deutsche Wirtschaft im Vergleich zu anderen europäischen Ländern immer noch sehr ordentlich. Zugleich sind die Konsumenten bereit, Geld auszugeben, wenn ihre Konsumlaune nach dem jüngsten GfK-Indikator auch etwas gelitten hat. Bei der Preisentwicklung mach sich das jedoch bisher nicht sonderlich bemerkbar. Die gesunkenen Energiepreise (insbesondere Öl, Benzin) dürften ihre Spuren hinterlassen haben.
Die zahlreichen Auktionen europäischer Staatsanleihen sowie Geldmarktpapiere sollten gut aufgenommen werden, allen voran die italienischen Anleihen, da sie weiterhin einen Rendite pick-up bieten. Außerdem wirft die Tagung des EZB-Rats einen langen Schatten voraus. Die Spekulation über ein QE dürfte langsam in Gang kommen. Der Bund Future dürfte wenig verändert in die neue Woche starten und im weiteren Tagesverlauf zwischen 148,85 und 149,90 schwanken. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,47 und 2,59% liegen.