Russische Invasion in der Ukraine? DAX kommt deutlich unter Druck - Russland dementiert
Am Donnerstagmorgen sah es für den DAX zu XETRA-Handelsbeginn noch einigermaßen gut aus, leichte Verluste standen zwar zu Buche, allerdings ging es zunächst nach oben in Richtung Vortagsschlusskurs bei 9.569 Punkten. Doch im Tagesverlauf verstärkt sich der Druck und gegen Mittag geht es für den Index steil nach unten. Mittlerweile sind 9.458 Punkte erreicht, das Minus für den wichtigsten deutschen Aktienindex der Frankfurter Börse hat sich auf 1,16 Prozent vergrößert.
Der Grund sind Besorgnis erregende Meldungen aus der Ukraine. Dort werden die Separatisten nach eigenen (!) Angaben massiv von russischen Soldaten bei ihren Operationen gegen das ukrainische Militär unterstützt. Diese sollen ihren Urlaub mit Kämpfen gegen die ukrainische Armee verbringen, heißt es von den Separatisten – im Westen stößt diese Darstellung auf wenig Vertrauen, man sieht eher Moskau hinter den Aktionen. Zudem soll Russland Militärgerät an die Separatisten liefern – auch schwere Waffen wie Panzer, Raketenwerfer und moderne Flugabwehrsysteme.
Russische Soldaten sollen ukrainische Grenzstadt erobert haben
Bisher hatte die russische Regierung aber jegliche direkte militärische Verstrickung in die Gefechte in der Ostukraine dementiert – trotz aller gegenteiligen Hinweise. Zuletzt hatte es immer wieder Meldungen gegeben, dass russische Truppen und Kriegsgerät in der Ukraine gesichtet wurden. Vor einigen Tagen hatten News über ein Gefecht zwischen ukrainischen Truppen und einem russischen Armeekonvoi für einen DAX-Rutsch gesorgt, hinzu kamen Meldungen über die Festnahme russischer Soldaten, geheime Beerdigungen gestorbener Soldaten und die Behandlung von im Kampf verletzten Personen in russischen Städten.
Die Regierung der Ukraine spricht mittlerweile von einer Invasion russischer Truppen. Offenbar haben Truppen Russlands eine Grenzstadt sowie einige Dörfer auf ukrainischem Gebiet eingenommen – behauptet zumindest die ukrainische Regierung. Noch fehlen Bestätigungen unabhängiger Quellen. Der Präsident des Landes, Petro Poroshenko, hat heute aufgrund der Geschehnisse eine Türkei-Reise abgesagt. Stattdessen tagt der Sicherheitsrat des Landes.
Update 14Uhr
Russland weist die Meldungen über eine angebliche Invasion der Ukraine durch russische Truppen zurück. Poroschenkos Äußerungen seien eine Lüge, sagt Jewgeni Serebrennikow, der Vizechef des russischen Verteidigungsausschusses. Serebrennikow dementiert, dass russische Truppen in der Ukraine seien. Auch die Aussagen aus Russland lassen sich derzeit nicht auf ihren Wahrheitsgehalt verifizieren.