National-Bank: Treffen zwischen ukrainischen und russischen Präsidenten
Heute dürfte vor allem das Protokoll der letzten FOMC-Tagung im Mittelpunkt des Interesses stehen. So gaben die jüngsten Preisdaten keinen Grund zur Sorge vor einem beschleunigten Preisanstieg. Die US-Notenbanker könnten sich also zufrieden zurücklehnen und ihre lockere Geldpolitik weiter fortführen. Das Protokoll wird jedoch zeigen, dass dazu ein Riss durch das geldpolitische Gremium gehen wird. Die Vertreter, die aufgrund des aus ihrer Sicht weiterhin nicht ganz überzeugenden Arbeitsmarkts die Fed Funds-Zielzone erst einmal nicht anheben wollen, sind zwar weiterhin in einer deutlichen Mehrheit. Doch auch die andere Seite wird sich im Protokoll wieder finden. Neue Hinweise, wann eine erste Leitzinserhöhung erfolgen könnte, wird das Protokoll nicht enthalten. Dafür sind jedoch Hinweise auf den künftigen Ablauf des Ausstiegs aus der lockeren Geldpolitik zu erwarten. Dass das QE-Programm Ende Oktober auslaufen wird, steht dabei außer Frage. Allerdings sollte die Fed allmählich eine Vorstellung haben, wie bspw. mit fällig werdenden Anleihen und Zinszahlungen umgegangen werden soll. Bislang werden sie nämlich immer wieder reinvestiert. Als Vorbereitung eines "echten" restriktiveren Kurses in Form von Zinsanhebungen würde es durchaus sinnvoll sein, die Reinvestition von Zins- und Tilgungsleistungen zu beenden. Auch dadurch würde Geld vom Markt genommen werden. Und diese Maßnahme wäre letztlich die konsequente Fortsetzung des Endes des QE-Programms. Die letzten Diskussionen, die sich dazu in den Protokollen widerspiegelten, sind bei diesem Thema jedoch alles Andere als eindeutig.
Schenkt man den Meldungen aus Russland Glauben und das haben die Investoren gestern gemacht, wird es am Rande eines Treffens über eine osteuropäische Zollunion auch ein Treffen zwischen den Präsidenten der Ukraine und Russlands geben, möglicherweise unter Vermittlung der EU. Die Spekulationen darüber dürften die nächsten Tage beherrschen. Man sollte sich nach den Aussagen vom letzten Wochenende jedoch nicht zu viel von so einem Treffen erhoffen, denn die Positionen liegen weit auseinander. Immerhin kommt vielleicht doch noch politische Bewegung in das Thema.
Ansonsten sendete der US-Immobilienmarkt gestern ein deutliches Lebenszeichen. Die Zahl der Baugenehmigungen und Baubeginne stieg deutlich an, die Daten für den Vormonat wurden nach oben revidiert. Konjunkturdaten spielen heute eine untergeordnete Rolle. Die Geldmarktpapieren von Portugal werden gut aufgenommen werden. Immerhin wird das Land noch eine positive Rendite bieten müssen. Das ist bei den 2jährigen deutschen Papieren nicht mehr ganz so klar. Der Kupon wird bei 0% liegen. Laufende Zahlungen wird es nicht geben.
Der Bund Future dürfte den Handel heute Morgen kaum verändert beginnen. Im weiteren Tagesverlauf sollte er sich dann zwischen 149,50 und 150,50 bewegen. Die Rendite der 10jährigen Treasuries dürfte zwischen 2,35 und 2,50 % liegen.