SinnerSchrader: „Die Nachfrage ist weiter extrem hoch“
Kurz vor Ende des dritten Quartals im Geschäftsjahre 2013/2014 sieht es so aus, dass SinnerSchrader die erhöhte Prognose bestätigen kann. Man verzeichne eine extrem hohe Nachfrage, verrät Thomas Dyckhoff, CFO SinnerSchrader, im Interview mit www.4investors.de. In der Sparte NEXT AUDIENCE allerdings hängt man dem eigenen Zeitplan etwas hinterher. Hier könnte es sein, dass der Bereich später als erhofft die Gewinnschwelle erreicht.
www.4investors.de: Das dritte Quartal ihres Geschäftsjahres 2013/2014 ist quasi vorbei. Hat sich der Trend aus dem ersten Halbjahr fortgesetzt und können sie die mit dem Halbjahresbericht erhöhte Prognose bestätigen?
Dyckhoff: Ja, in diesen Maitagen geht unser drittes Geschäftsquartal zu Ende. Detaillierte Zahlen zu dem Quartal liegen mir natürlich noch nicht vor. Die hohe Nachfrage hat aber auch in den letzten Monaten wie erwartet angehalten, und die Auslastung gerade in der SinnerSchrader Agentur ist hoch. Ich gehe daher davon aus, dass wir die erhöhte Prognosen aus dem Halbjahresbericht im Neunmonatsbericht bestätigen werden.
www.4investors.de: Das starke Wachstum hat sie vor Herausforderungen in der Projektsteuerung gestellt. Wurden diese bewältigt und wie sieht die Lage aktuell aus?
Dyckhoff: Das Wachstum ist in erster Linie einmal klasse und spornt jeden von uns zusätzlich an. Aber natürlich ist so eine Entwicklung immer auch eine Herausforderung für die Organisation. Nicht alles gelingt dabei gleich von Beginn an. Wir sind aber weiter auf Kurs. Wir haben sehr engagierte Mitarbeiter, die der Markterfolg zusätzlich motiviert mit möglichen Wachstumsschmerzen positiv umzugehen.
www.4investors.de: Die NEXT AUDIENCE GmbH soll, so die letzte Zielsetzung, 2013/2014 die Gewinnschwelle erreichen. Wie hat sich die Gesellschaft im dritten Quartal entwickelt und lässt sich das Ziel aufrecht erhalten?
Dyckhoff: Die NEXT AUDIENCE Platform befindet sich derzeit in der Pilotphase. Erster Kunde, für den die neue Software derzeit ihre Praxistauglichkeit unter Beweis stellen soll, ist die E-Plus Gruppe. Wir sind dabei ein wenig hinter unserem ursprünglichen Zeitplan, was bei dieser Art komplexer Projekte aber nicht unüblich ist. Ob es gelingt, weitere Kunden so schnell aufzuschalten, wie für das Erreichen der Gewinnschwelle noch in diesem Geschäftsjahr notwendig wäre, ist daher nicht sicher. Das ändert allerdings nichts an dem großen Interesse, dass die neue NEXT AUDIENCE Technologie aus dem Markt heraus erfährt.
www.4investors.de: Welche Aussichten hat die Next Audience GmbH für das kommende Geschäftsjahr?
Dyckhoff: Vor dem Hintergrund dieses großen Interesses ist - trotz der aktuellen Verzögerungen in der Pilotphase - unsere Zielsetzung weiterhin klar, im kommenden Geschäftsjahr die Gewinnschwelle auf Jahresbasis zu erreichen.
www.4investors.de: Sie haben im ersten Geschäftsquartal aufgrund des Wachstums einige Mittel ins Working Capital fließen lassen müssen. Wie sehen hier der Trend im dritten Quartal und die weiteren Aussichten aus, nachdem das zweite Quartal wieder einen leicht positiven betrieblichen Cashflow brachte?
Dyckhoff: Im Bereich des Working Capital wirken die Wachstumsdynamik und die Herausforderungen in der Anlaufphase mit neuen Kunden besonders stark. Hier ist im dritten Quartal keine Veränderung zu erkennen.
www.4investors.de: Sind Anzeichen zu sehen, dass sich die andauernde Ukraine-Krise auf die Marketingetats ihrer Bestandskunden auswirkt bzw. noch auswirken könnte?
Dyckhoff: Nein, für uns ist das nicht zu erkennen.
www.4investors.de: Wie läuft das Neukundengeschäft, ein wichtiger Wachstumsfaktor für Digitalagenturen?
Dyckhoff: Die Nachfrage ist, wie erwartet, weiter extrem hoch. Sie übersteigt immer noch das Volumen, das wir üblicherweise zu bearbeiten gewohnt sind.
www.4investors.de: Ihr Marktsegment ist bei den Anbietern enorm zersplittert. Bietet es sich an, verstärkt über Zukäufe zu wachsen?
Dyckhoff: Wir sind Freunde des organischen Wachstums. Nur um schneller eine höhere Umsatzzahl präsentieren zu können, würden wir nicht akquirieren. Zukäufe in unserem Geschäft unterliegen ja einem enormen Risiko, dass sich der Wert, den man kauft, schnell verflüchtigt. Es muss immer noch eine inhaltliche, strategische Komponente hinzukommen. Dann sind auch Akquisitonen aus unserer Sicht sinnvoll, wie z.B. unser Kauf der TIC-mobile GmbH in Berlin (jetzt: SinnerSchrader Mobile GmbH) verdeutlicht, mit der wir die Kompetenz zur Entwicklung mobiler Applikationen erheblich erweitern und vertiefen konnten.