Commerzbank-Aktie: Blessing schreckt die Märkte auf – Aktienkurs vor Absturz?
Nachdem sich die Commerzbank-Aktie seit Mitte des vergangenen Jahres deutlich erholen konnte, warnt nun Konzernchef Martin Blessing vor neuen Spekulationsblasen. Dies allerdings betrifft nicht die Commerzbank-Aktie im speziellen, sondern angesichts der niedrigen Zinsen den Finanzmarkt allgemein. Man müsse angesichts des noch länger niedrig bleibenden Zinsniveaus „aufpassen, dass sich dadurch an den Immobilien- oder Finanzmärkten keine neuen spekulativen Übertreibungen bilden“, so Blessing gegenüber „Bild“.
Zudem kommen von Blessing Forderungen in Richtung Politik. Der Banker fordert neue gesetzliche Regelungen für Dispositionskredite auf dem Girokonto. Es gebe günstigere Kredite, sodass niemand dauerhaft den Dispo nutzen müsse, sagt Blessing gegenüber „Bild“. Der Manager fordert eine „Nutzungsbremse“ und Umschuldungen in andere Kreditformen. Die Banken stehen wegen überzogen hoher Dispo- und Überziehungszinsen bereits seit langer Zeit in der Kritik, Verbesserungen für Verbraucher setzen sich aber nur langsam durch.
Derweil befindet sich der Commerzbank-Aktienkurs nach einem Kursrutsch von 14,48 Euro auf Dienstag erreichte 12,45 Euro in einer leichten Erholungsbewegung. Vor den Osterfeiertagen zeigte sich aber, dass das DAX-notierte Bankpapier an der altbekannten Widerstandszone um 13,00/13,14 Euro und in den Bereichen darüber auf massivere Hindernisse trifft. Diese reichen über 13,25/13,34 Euro bis an das jüngst aufgerissene Gap bei 13,45/13,57 Euro. Ein Anstieg über 13,10/13,14 Euro wäre vor diesem Hintergrund zwar schon als erstes charttechnisches Kaufsignal prozyklischer Art zu werten, die neuen Potenziale für den Commerzbank-Aktienkurs bleiben dann aber erst einmal klein. Die 20-Tage-Linie bei 13,41 Euro und die 50-Tage-Linie bei 13,10 Euro verstärken die Gruppe der kleineren Hindernismarken, die zusammen zu einem größeren Bollwerk für den Aktienkurs des Bankhauses werden.
Commerzbank-Aktie steht vor hoher Chart-Hürde
Solange der Widerstandsbereich aber nicht überwunden wird, bleibt die Gefahr eines neuerlichen Rückschlags hoch. Wird im Rahmen einer dann folgenden Abwärtswelle die Zone 11,71/12,00 Euro unterschritten, droht ein weitergehender Absturz. Ein mögliches Kursziel einer solchen Entwicklung bliebe über den Tag hinaus das November-Gap bei 9,27/9,81 Euro. Im Bereich hierum zeigen sich für die Commerzbank-Aktie aus charttechnischer Sicht zahlreiche stärkere Supportzonen.
Rund eine Stunde vor XETRA-Handelsbeginn allerdings haben die Bullen bei der Commerzbank-Aktie das Ruder in der Hand. Nach einem Schlusskurs bei 13,035 Euro vom letzten Donnerstag zeigen sich am Dienstagmorgen Indikationen für das Papier um 13,17/13,19 Euro.