Deutsche Telekom: Die Enttäuschung überwiegt - Aktie mit Verkaufssignal
Die Zahlen der Deutschen Telekom für das vergangene Jahr zeigen Licht und Schatten. Entsprechend gemischt fallen die Reaktionen der Analysten auf die Bilanz der Bonner aus. Die T-Aktie geht nach den deutlichen Gewinnen der vergangenen rund zwölf Monate heute spürbar in die Knie. Im bisherigen XETRA-Handelsverlauf geht es bis auf 11,63 Euro nach unten. Gegen 13:50 Uhr notiert die Aktie mit 11,69 Euro nur minimal darunter und mehr als 4 Prozent im Minus.
Charttechnisch sind die Auswirkungen des Kurssturzes im heutigen Handel für die Telekom-Aktie noch überschaubar. Eine Unterstützungszone um 11,80/12,00 Euro wird unterschritten, was ein klares kurzfristiges Verkaufssignal für den DAX-notierten Telekommunikationstitel ist. Doch der Telekom-Aktienkurs trifft schon oberhalb von 11,33 Euro, dem bisherigen Jahrestief, auf Unterstützung. Unterhalb des Tiefs ziehen sich Supportmarken bis in die Region um 10,90/11,10 Euro – es ist reichlich Porzellan da, das die Bären zerdeppern müssten, bevor die Charttechnik der Telekom-Aktie starke Verkaufssignale gibt. Diese könnten den Titel dann aber bis auf die 10-Euro-Marke fallen lassen.
Aktionäre erhalten 50 Cent Dividende je Telekom-Aktie
Der Blick auf die wichtigsten Jahreszahlen der Deutschen Telekom: Der Umsatz der Bonner ist um 3,4 Prozent auf 60,13 Milliarden Euro geklettert, das bereinigte EBITDA fällt allerdings um 3,1 Prozent auf 17,42 Milliarden Euro. Bereinigt um Sondereffekte kann die Deutsche Telekom den Gewinn 2013 um 8,6 Prozent auf 2,76 Milliarden Euro steigern. Beim Free Cashflow dagegen liegen die 4,61 Milliarden Euro aus dem Jahr 2013 um mehr als 26 Prozent unter der Summe aus dem Jahr zuvor. Cashflow und Gewinnentwicklung des Bonner Unternehmens sind daher auch für manche Analysten der wichtigste Kritikpunkt an den Telekom-Zahlen. Aktionäre des Unternehmens sollen je Telekom-Aktie eine Dividende von 0,50 Euro erhalten.
Der Ausblick der Rheinländer stellt ebenfalls längst nicht jeden zufrieden. Man wolle nun bestehende Herausforderungen angehen, sagt Konzernchef Tim Höttges am Donnerstag, ohne damit allzu viel zu sagen. „Das Ziel ist, führender europäischer Telekommunikationskonzern zu werden“, so das Unternehmen. Auch für das laufende Geschäftsjahr können Aktionäre der Gesellschaft auf eine Dividende von 0,50 Euro erwarten. Der Umsatz solle „im Geschäftsjahr 2014 leicht und im kommenden Jahr stärker wachsen“, so die Telekom weiter, das bereinigte EBITDA solle in diesem Jahr „stabil bei 17,6 Milliarden Euro bleiben und im Jahr 2015 steigen“. Die Prognose für den Free Cashflow senkt man: 2015 wollte man eigentlich 6 Milliarden Euro erzielen, die Summe werde allerdings nur leicht über den 4,2 Milliarden liegen, die man für 2014 anpeilt. Dahinter steht die Veräußerung von Anleihen von T-Mobile US, was die Zinszahlungen des Konzerns erhöhe, zudem höher als erwartete Investitionen, unter anderem in T-Systems.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Deutsche Telekom.