Praktiker-Aktie siecht dem Ende entgegen
Es wird kein schnelles Ende für die Praktiker-Aktie, soviel ist klar. Gerade erst haben die Insolvenzverwalter den Investorenprozess für den Konzern angestoßen und es wird einige Wochen dauern, bis handfeste Neuigkeiten da sind. Danach wird der Konzern wahrscheinlich aufgespalten, interessante Teile verkauft, uninteressante dicht gemacht und abgewickelt. Irgendwann wird die Praktiker-Aktie dann wertlos von der Börse verschwinden, denn die Baumarktkette wird es in dieser Form nicht mehr geben. So zumindest stellt sich das aktuelle Szenario dar.
Dennoch scheinen die Trader am Markt auf irgendwas zu hoffen, zumindest wenn man die üblichen leserzahlen von Praktiker-Berichten auf den einschlägigen Börsenboards anschaut. Vielleicht ist es das übliche Insolvenzgezocke, wenn Asset Deals benebelt von der Gier nicht als solche Wahrgenommen werden, sondern als Rettung der insolventen Gesellschaft als Ganzes, dabei sind sie das genaue Gegenteil. Und so freut es vor allem die Gläubiger des überschuldeten und zahlungsunfähigen Konzerns, dass da zehn Interessenten sein sollen, die sich für Teile des Praktiker-Konzerns interessieren. Für Teile eben, nicht für die Sanierung eines überschuldeten und aufgeblähten Konzerns, er erst einmal mit zweistelligem Millionenaufwand komplett umgebaut werden müsste, um einigermaßen zu funktionieren. Das ist zu viel Risiko für einen Käufer, derartige Hasardeure dürften im Management der Interessenten kaum zu finden sein.
Derweil rauscht die Aktie von Tief zu Tief. Das ist, so wie sich die Lage um Praktiker derzeit abzeichnet, auch O.K. Es geht mittlerweile um die Rettung von Standorten, Arbeitsplätzen und Existenzen von Familien, nicht um die Rettung von Aktionären. Die eigentlich wertlose Gesellschaft ist an der Börse dennoch immer noch 9 Millionen Euro wert, es können also immer noch 9 Millionen Euro verloren gehen.