Praktiker-Aktie: Ein Schock für die unbelehrbaren Pleite-Zocker
Das hatten sich die Zocker bei Praktiker anders ausgemalt: Erst geht die angeblich werthaltige Tochter Max Bahr in die Insolvenz, dann schmeißt auch noch Großaktionärin Isabelle de Krassny Aktien auf den Markt und senkt ihren Anteil von 9,61 Prozent auf 3,37 Prozent. Es ist genau die de Krassny, die vor kurzem noch den Gläubigern per Interview in der „Bild“ schlagzeilenträchtig vorgeworfen hat, unkonstruktiv zu arbeiten, auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein und keine Sicherheiten zur Sanierung des Konzerns aufgeben zu wollen.
Ihren Anteil hat de Krassny übrigens bereits am 19. Juli reduziert, kurz zuvor war auch Lazard Freres komplett ausgestiegen – von einer Max-Bahr-Insolvenz war da noch nicht die öffentlich Rede, wohl aber blühten wilde Spekulationen um Investoren und eine mögliche Rettung, zuvor geschürt auch von de Krassny selbst.
Nun hat die Österreicherin ihr Engagement deutlich abgebaut. Für den Konzern, dessen Aktionäre und damit dessen Anteilsschein, der gestern auf ein neues Allzeittief gefallen war, dürfte es ohnehin keine Hoffnung auf Rettung mehr geben. Was an Geld reingeholt wird, dürfte einzig an die Gläubiger gehen. Abzuwarten bleibt, ob von ihrem Ehemann Alain de Krassny ähnliche Meldungen kommen. Ihm gehören über die Beteiligungsgesellschaft Donau Invest 9,95 Prozent der Praktiker-Aktien.