Praktiker-Aktie: Die Zocker lassen nicht locker!
Bei der Aktie von Praktiker dürfte es weiter heiß her gehen. Die Börsenzocker haben eine mögliche Rettung des insolventen Baumarktkonzerns auf der Rechnung – und zwar als Ganzes, also inklusive der jetzigen Aktionöre und nicht nur der Gläubiger. Ob das zustande kommt, ist allerdings fraglich. Dennoch stehen derzeit knapp 23 Millionen Euro Marktkapitalisierung des Praktiker-Konzerns im Feuer. Sollten Aktionäre bei der Rettung leer ausgehen, sind diese komplett futsch. Hier wird also mit hohem Risiko gespielt!
Vorbörslich notiert die Praktiker-Aktie am frühen Freitagmorgen zwischen 0,21 Euro und 0,22 Euro. In den vergangenen Handelstagen hatte sich nach einer bei 0,103 Euro gestarteten Erholungsbewegung um 0,22/0,24 Euro ein charttechnischer Widerstand gebildet. Ein Ausbruch hierüber könnte massenhaft Zocker anlocken und die Aktie nach oben treiben – doch die Risiken bleiben enorm, ein Totalverlust längerfristig alles andere als ausgeschlossen.
Bei den Rettungszockereien setzen die Spieler offenbar auf das Engagements von Investoren, die ein Interesse an Praktiker haben. Doch das könnte nach hinten losgehen. Offenbar haben Hedgefonds Verbindlichkeiten der Gesellschaft aufgekauft. Nun könnte versucht werden, diese in Aktien zu tauschen – ein Spiel, dass man von Unternehmen wie Solarworld kennt. Die Folge wäre: Die derzeitigen Aktionäre würden massiv verwässert und damit quasi aus dem Unternehmen gedrängt. Offen ist aber, ob der Deal überhaupt funktionieren kann, denn ohne die nicht insolvente „Max Bahr“ läuft bei der Praktiker-Rettung gar nichts. Die Baumarktkette ist allerdings an Kreditgeber verpfändet, und ob diese von ihren Sicherheiten ablassen darf mehr als bezweifelt werden. Schwierige Verhandlungen dürften anstehen, an deren Ende die jetzigen Aktionäre nicht gerade als Sieger hervorgehen könnten.