Praktiker-Aktie: Ohne Moos nix los!
Das war zu erwarten: Nach zahlreichen Meldungen vom Wochenende und den Spekulationen um einen Investor und ein neues Rettungskonzept ist die Praktiker-Aktie gestern deutlich geklettert. Zwischenzeitlich wurden knapp 0,23 Euro im Handel am Montag gesehen, der Schlusskurs liegt bei knapp 0,19 Euro allerdings deutlich darunter. Verglichen mit dem kurz zuvor erreichten Allzeittief bei 0,10 Euro ist dies aber eine bemerkenswerte Bewegung für ein insolventes Unternehmen, dem die Börse derzeit rund 21,55 Millionen Euro Wert zugesteht.
In der Bewertung steckt eine Menge Hoffnung, dass sich Praktiker über die nicht insolvente Sparte „Max Bahr“ und neue Investoren sanieren kann. Ob das klappt, bleibt abzuwarten, ob die Aktionäre auch etwas von einer solchen Rettung haben, sowieso. Zu oft wird vergessen, dass in Insolvenzverfahren die Uhren anders gehen und die Aktionäre nicht die erste Geige spielen, sondern die Gläubiger. Entsprechend bleibt das Papier eine reine Hochrisikoaktie, die von Zockern bestimmt wird. Ein Totalverlust ist bei Praktiker ohne weiteres möglich – trotz des gestrigen Gewinns.
Charttechnisch muss man nicht mehr viel zu der Aktie sagen. Vorbörslich geht der Trend wieder nach oben, die Indikationen liegen am frühen Morgen zwischen 0,19 Euro und 0,22 Euro. Analysten lassen sich vom Kurssprung ohnehin nicht beeindrucken, so sieht zum Beispiel die Commerzbank die Zielmarke für die Praktiker-Aktie bei 0,05 Euro. Die von Großaktionärin Isabella de Krassny vergeschlagenen Schritte zur Sanierung werden als unzureichend angesehen, Konzepte zur Restrukturierung seien bisher bloß graue Theorien, da der Konzern Geld benötige.