Auden: Viele offene Fragen
Lange mussten Investoren auf erste Nachrichten der neuen Auden-Spitze zur Lage des Unternehmens warten. Nachdem die Gesellschaft am Donnerstag nun eine erste Stellungnahme veröffentlicht hat, bleiben aber weiter viele Fragen offen. Derweil scheint sich die Lage in Sachen Liquidität etwas zu entspannen. „Nach der derzeitigen Bestandsaufnahme sind existenzgefährdende Risiken gegenwärtig nicht anzunehmen”, meldet das Unternehmen. Zuvor hatte man unter anderem Beraterverträge gekündigt und Verpflichtungen aus Darlehen zu Nominal und Investitionsverpflichtungen in Höhe von über 4 Millionen Euro auf 2,3 Millionen Euro per Ende September drücken können.
Es besteht aber offenbar weiterhin Liquiditätsbedarf. Wie man diesen zu decken versucht, ist bisher offen. Neben Beteiligungsverkäufen könnten auch Kapitalmaßnahmen erfolgen.
Weiter offen ist auch der Jahresabschluss für 2016. Dieser sei vom ehemaligen Vorstand lediglich in einem Entwurf aufgestellt worden, der nun geprüft werde, so Auden. „Derzeit kann der Veröffentlichungszeitpunkt des Jahresabschlusses 2016 und das voraussichtliches Jahresergebnis 2016 noch nicht benannt werden”, heißt es hierzu von Seiten der Gesellschaft. Keine Aufklärung erfolgte bisher zu der Kapitalerhöhung von Ende 2016. Auch hier ist weiter Geduld gefragt: „Einzelne Beteiligte dieser Kapitalerhöhung wurden aufgefordert zu dieser Kapitalerhöhung Stellung zu beziehen”, heißt es von Seiten der Berliner, die „nach Abschluss dieser Untersuchungen wird die Auden AG zeitnah alle erforderlichen Schritte einleiten” wollen.
Zudem kommt von der Gesellschaft eine Gewinnwarnung. Ein Gewinn von 4 Millionen Euro bzw. 0,44 Euro je Auden Aktie wird vom neuen Vorstand als nicht erreichbar angesehen. Es sei offen, wann Beteiligungsverkäufe stattfinden, die in der bisherigen Prognose die Basis für den erwarteten Gewinn bildeten. „Die Abweichungen bei zwei Beteiligungsbeständen sind im Gegensatz zu den bisher kommunizierten Beteiligungshöhen einer zu optimistischen Darstellung der Gesellschaft durch den damaligen Vorstand zu erklären. Zuvor angestrebte Beteiligungsquoten bei diesen beiden Firmen wurden nicht vollzogen”, heißt es zudem im Zwischenfazit der Gesellschaft zum Beteiligungsportfolio.