ifo-Geschäftsklima: Robuste Konjunktur trotz leichter Stimmungseintrübung - Nord LB Kolumne
Das Münchener ifo-Institut hat heute die Ergebnisse seines Konjunkturtests für den Berichtsmonat September veröffentlicht. Demnach hat sich die Stimmung in den befragten rund 7.000 deutschen Unternehmen zuletzt ein wenig eingetrübt. Nach dem historischen Höchststand im Juli und dem im August nur marginal schwächeren Wert fiel der Geschäftsklimaindex nun keineswegs dramatisch, aber eben doch etwas merklicher auf 115,2 Punkte. Dennoch bleiben die Vorzeichen für die konjunkturelle Entwicklung weiterhin günstig.
Zu dem kleinen Rücksetzer trug vor allem die nicht mehr ganz so euphorische Beurteilung der aktuellen Geschäftslage bei. Mit nun 123,6 Punkten notiert diese Komponente aber weiter auf einem sehr hohen Niveau, welches eine große Zufriedenheit der Unternehmenslenker mit der gegenwärtigen Konstellation zum Ausdruck bringt.
Die auf die Situation in sechs Monaten gerichteten Geschäftserwartungen blieben per saldo weiter optimistisch, auch hier fielen die Einschätzungen aber ein klein wenig verhaltener aus. Dieser zuversichtliche, aber durchaus ein wenig vorsichtigere Ausblick passt gut zu unserer Prognose eines zwar weiterhin robusten, allerdings nicht mehr ganz so dynamischen Wirtschaftswachstums in Deutschland wie noch in der ersten Jahreshälfte.
Bei den Befragungsergebnissen für die einzelnen Wirtschaftssektoren zeigt sich das nicht ganz homogene Bild einer leichten Eintrübung im Verarbeitenden Gewerbe und beim Großhandel sowie einer abermaligen Stimmungsaufhellung in der Bauwirtschaft auf bereits sehr hohem Niveau. Im Einzelhandel war die Verunsicherung zuletzt zumindest nicht mehr so ausgeprägt wie im Vormonat, als insbesondere der Kfz-Handel von den Krisen und Skandalen in der Automobilindustrie stark verunsichert gewesen war.
Die Finanzmärkte reagierten auf die heutigen Zahlen ebenso unaufgeregt wie auf den Ausgang der Bundestagswahl. Die absehbare Jamaika-Koalition unter der Führung von Angela Merkel hat heute jedenfalls niemanden erschrecken können. Diese Perspektive war zum Zeitpunkt der Befragungen des ifo-Instituts freilich noch nicht erkennbar gewesen und spiegelt sich in den heutigen Zahlen damit auch noch nicht wider. Umgekehrt lässt sich aber durchaus feststellen, dass die neue Regierung ihre Arbeit in einem sehr robusten und gesunden wirtschaftlichen Umfeld aufnehmen kann.
Fazit: Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich zuletzt ein wenig eingetrübt. Der ifo-Geschäftsklimaindex fiel nach dem historischen Höchststand im Juli und dem im August nur marginal schwächeren Wert keineswegs dramatisch, aber eben doch etwas merklicher auf 115,2 Punkte. Der zuversichtliche, aber durchaus ein wenig vorsichtigere Ausblick passt gut zu unserer Prognose eines zwar weiterhin robusten, allerdings nicht mehr ganz so dynamischen Wirtschaftswachstums in Deutschland wie noch in der ersten Jahreshälfte. Die absehbare Jamaika-Koalition unter der Führung von Angela Merkel kann ihre Arbeit in einem sehr robusten und gesunden wirtschaftlichen Umfeld aufnehmen.