Infineon: Übernahme droht überraschend zu platzen – USA sieht „nationale Sicherheitsrisiken“
In den USA droht aufgrund von Befürchtungen um die nationale Sicherheit erneut eine Übernahme zu platzen, an der ein deutsches Unternehmen beteiligt ist. Zuletzt hatte die zuständige US-Behörde und anschließend der frühere US-Präsident Barack Obama chinesischen Investoren keine Freigabe zur Übernahme von Aixtron gegeben. Nun ist Infineon betroffen: Das Unternehmen will Wolfspeed Power + RF ("Wolfspeed") sowie die dazugehörige Rohscheibenentwicklung und -fertigung von Cree Inc übernehmen. Dem wird wohl das Committee on Foreign Investment in the United States einen Riegel vorschieben.
Hintergrund sei, dass die Übernahme ein Risiko für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika darstelle, so die Behörde laut Infineon-Mitteilung. Konkretere Hintergründe für diese Einschätzung nennt der DAX-notierte Chipkonzern nicht. „Außerdem hat CFIUS keine geeigneten Maßnahmen identifizieren können, die in zufriedenstellender Weise bestimmte nationale Sicherheitsrisiken, die durch die Übernahme entstehen würden, entkräften könnten“, so Infineon weiter. Die Süddeutschen wollen zwar mit den Behörden und Cree noch über Lösungen verhandeln, sehen die Übernahme nun aber substantiell gefährdet.
Das nun wahrscheinliche Aus für den Deal kommt überraschend: Infineon hatte bis zuletzt nicht damit gerechnet, dass die Übernahme gefährdet sein könnte. Die Infineon Aktie hat den XETRA-Handel am Mittwoch bei 17,40 Euro mit 0,57 Prozent im Minus.