Raiffeisen: Vattenfall, US-Notenbank, Brasilien und Staatsanleihen im Blickpunkt
Die heute anstehenden Wirtschaftsdaten sind von geringer Marktrelevanz. Gestern enttäuschte mit dem Philly Fed Index (Rückgang – Anstieg erwartet) auch der zweite regionale US Stimmungsindikator für den Monat Mai. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lagen dagegen im Rahmen der Erwartungen und signalisieren weiterhin einen starken Beschäftigungszuwachs. FOMC Mitglied Dudly (geldpolitische Taube) gab sich in seiner Wortmeldung zufrieden, dass der Finanzmarkt zuletzt eine Zinsanhebung im Juni oder Juli stärker in Erwägung zieht. Sollten die kommenden Wirtschaftsdaten seiner Erwartung entsprechen, würde er eine Anhebung als vernünftig erachten. Am Primärmarkt platzierte gestern Frankreich ein Volumen von rund EUR 6,2 Mrd. via Fixzinsanleihen mit Laufzeit 2019 und 2021 sowie etwa EUR 1,6 Mrd. per inflationsindexierten Anleihen mit Laufzeit 2021, 2025 und 2030. Bei Bid/Cover Ratios zwischen knapp 2 und 3,5 lag die durchschnittliche Emissionsrendite bei -0,36 % und -0,15 % sowie -0,99 % -0,61 % und -0,37 %. Spanien holte sich bei Investoren ein Gesamtvolumen von EUR knapp 2,5 Mrd. Die Staatsanleihen mit Fälligkeit 2019, 2024 und 2030 waren 2,7, 4,4 und 3,3fach überzeichnet und wurden zu einer durchschnittlichen Rendite von 0,012 %, 1,157 % und 2,048 % auktioniert. Laut Ratingkalender haben heute Ratingagenturen für folgende Emittenten die Möglichkeit, eine erneuerte Einschätzung bekannt zu geben: S&P für die Niederlande, Moody‘s für Frankreich und Slowenien, Fitch für Estland.
Aktienmärkte
Die Aussagen von Fed New York Chef Dudley, wonach der nächste Zinsschritt bereits im Juni oder Juli möglich wäre, sorgten gestern für Abgabendruck an den internationalen Aktienbörsen. Auf die Stimmung drückte auch, dass mit dem Philly Fed Index die zweite regionale US-Unternehmensumfrage deutlich unter den Konsensschätzungen ausfiel. Der breite S&P 500 markierte folglich zwischenzeitlich das tiefste Niveau in zwei Monaten. Der japanische Nikkei 225 tendiert heute trotz der negativen Vorgaben aus Übersee fester. Vor dem Hintergrund der aktuellen vorbörslichen Indikationen ist von einem positiven Start an den europäischen Handelsplätzen auszugehen.
Credit
Auch am gestrigen Donnerstag blieben die Primärmarktaktivitäten hoch. Vivendi (Baa2/BB) brachte eine EUR 1,5 Mrd. Dual-Tranche Anleihe an den Markt. Tranche A (EUR 1Mrd., 5 Jahre) wurde bei MS+85 BP, Tranche B (EUR 500 Mio., 10 Jahre) bei MS+135 BP gepreist. JAB Holdings emittierte eine siebenjährige Anleihe (EUR 750 Mio., Baa1/ BBB+) bei MS+155 BP. Weitere Emissionen werden u.a. von IGD geplant. Unter den Financials brachte die Aegon Bank (EUR 500 Mio., 7 Jahre, AAA/AAA) einen Covered Bond bei MS+14 BP an den Markt. Ratings: S&P nahm Vattenfall wegen des Verkaufs der Braunkohleaktivitäten in Deutschland von der Credit Watchlist und bestätigte das BBB + Rating mit negativem Ausblick.
Emerging Markets
In Brasilien wird heute Nachmittag der Interimsbericht der vorläufigen Inflationsrate (IPCA) für Mai bekannt gegeben. Der Bloomberg Konsensus erwartet einen Anstieg des Verbraucherpreisindex von 9,51 % p.a. (Vormonatswert: 9,34 % p.a.). In den großen Emerging Markets (Indien, Brasilien, China) erfolgen heute sonst keine wichtigen Veröffentlichungen von Konjunkturindikatoren. Der heutige Handel der chinesischen Aktienmärkte verläuft bislang gemischt. Während diese in Hongkong ein Plus aufweisen, notieren Aktien am Festland im Minus.
Zentraleuropa / Osteuropa
- HU: Vermutlich heute keine Ratinghinaufstufung von Fitch
- PL: Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion haben sich im April erholt
- RO: Zweite Eurobondemission im laufenden Jahr
- RU: Anstieg der Industrieproduktion um 0,5 % p.a. im April