Nord LB – USA: ISM PMI Manufacturing hält sich oberhalb der Marke von 50 Punkten
In den USA sind heute aktuelle Daten zur Entwicklung des ISM PMI Manufacturing veröffentlicht worden. Der Stimmungsindikator für die US-Unternehmen der „Old Economy“ hat sich im Berichtsmonat April nur leicht abgeschwächt und notiert folglich mit 50,8 Punkten knapp oberhalb der magischen Marke von 50 Zählern. Somit signalisiert der Einkaufsmanagerindex selbst nach mechanistischer Definition weiterhin eine Expansion der ökonomischen Aktivität bei den US-Industrieunternehmen.
Die regionalen Unternehmensbefragungen in den USA hatten für den Berichtsmonat April keine ganz einheitlichen Tendenzen angezeigt, der wichtige Philadelphia-Index war allerdings nach einem ausgeprägten Anstieg im März wieder in negatives Terrain zurückgefallen. Insofern hatten wir nicht mit einem Anstieg des ISM PMI Manufacturing gerechnet.
Steigende Ölpreise und eine zuletzt wieder weniger starke US-Währung mögen generell ein positiveres Umfeld bei den befragten Unternehmen im verarbeitenden Sektor der USA geschaffen haben, was die Stimmung der befragten Einkaufsmanager sicherlich in gewissem Umfang beeinflusst haben dürfte und am aktuellen Rand ein Absacken unter die Marke von 50 Punkten verhindert haben mag.
Beim Blick auf die Details des Indikators fällt auf, dass die wichtige Komponente „Produktion“ im April bei immerhin 54,2 Zählern notiert. Trotz leichter Abschwächung deutet dieser Sub-Index somit noch immer auf eine hohe ökonomische Aktivität in der US-Industrie hin.
Die Unterkomponente „Auftragseingang“, die im März deutlich zulegen konnte, präsentiert sich im April zwar erwartungsgemäß schwächer, verharrt aber dennoch weiterhin auf hohem Niveau. In Zahlen gesprochen notiert der Indikator nun bei 55,8 Punkten. Damit wird unserer Auffassung nach jedoch lediglich eine vielleicht sogar gesunde Verlangsamung des zuletzt extrem dynamischen Auftragseingangs in der US-Industrie angezeigt.
Der Sub-Index „Beschäftigung“ zeigt im April einen leichten Anstieg und nähert sich mit nun 49,2 Zählern der Marke von 50 Punkten. Dies ist zumindest keine unerfreuliche Nachricht zur Beschäftigungssituation in Nordamerika. Wichtiger für den US-Arbeitsmarkt sollte aber der ISM PMI Non-Manufacturing sein; schließlich gilt der Dienstleistungssektor als Job-Motor in den Vereinigten Staaten.
Der ausgeprägte Anstieg der Preiskomponente des ISM PMI Manufacturing hat uns schon überrascht. Mit nun 59,0 Punkten diagnostizieren die befragten Unternehmen deutlich steigende Einkaufspreise. Diese Entwicklung dürfte sicherlich auch ein Resultat des zuletzt steigenden Ölpreises sein.
Fazit: Die aktuellen Zahlen zum ISM PMI Manufacturing haben uns nicht wirklich überrascht. Die magische Marke von 50 Zählern wurde mit einer eher leichten Abschwächung nicht unterboten. Erfreulich ist die robuste Entwicklung des Sub-Index „Produktion“. Der signifikante Anstieg der Preiskomponente sollte zunächst wohl noch keine akuten Implikationen für die US-Geldpolitik haben.