VP Bank: SNB behält eine ruhige Hand – gut so!
Die SNB lässt ihre Zinspolitik unverändert. Das ist auch richtig so. Akuter Handlungsbedarf auf der Zinsseite besteht in Anbetracht eines Wechselkurses von rund 1.10 gegenüber dem Euro nicht. Mario Draghi hat mit seinem Hinweis, dass vorerst mit keinen weiteren Zinssenkungen zu rechnen sei, Thomas Jordan einen Freundschaftsdienst erwiesen. Die EZB hat also bei der SNB Druck aus dem Kessel genommen. Hätte Draghi weitere konkrete Schritte auf der Zinsseite in Aussicht gestellt, wäre möglicherweise der Franken erneut unter deutlichen Aufwertungsdruck gekommen. Die SNB hätte dann wohl ihren Kurs überdenken müssen.
Die eidgenössischen Währungshüter weisen in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vor allem auf das weltwirtschaftliche Umfeld hin. Konkret heißt dies: Bleibt die globale Wirtschaft auf ihrem fragilen Erholungskurs und kann der Franken in der Nähe der gegenwärtigen Niveaus gehalten werden, besteht in diesem Jahr kein weiterer Handlungsbedarf für die SNB. Devisenmarktinterventionen gehören allerdings weiterhin zum festen Bestandteil der eidgenössischen Währungs- und Zinspolitik. Während bei den großen Notenbanken derzeit voreilige Hektik aufkommt, ist es gut zu wissen, dass die SNB keine Kurzschlusshandlungen vollführt.