National-Bank: Fed-Chefin Yellen zeichnet vorsichtig optimistisches Bild der US-Konjunktur
Die bereits vorab veröffentlichte Stellungnahme der Fed-Chefin vor Vertretern des Repräsentantenhauses entspricht dem Inhalt nach der Erklärung der Fed nach dem letzten Treffen des FOMC. Sie ist nur deutlich ausführlicher. Demnach ist die Fed durchaus vorsichtig optimistisch hinsichtlich der weiteren konjunkturellen Perspektiven der USA. Das wird vor allem mit der Binnenwirtschaft sowie dem Arbeitsmarkt begründet. Die US-Notenbank sieht jedoch auch zahlreiche Abwärtsrisiken für die wirtschaftliche Entwicklung, so u. a. eine Verlangsamung des Wachstums der Weltwirtschaft, die Entwicklung in China, die schwache Dynamik in Europa, die Stärke des US-Dollars oder die restriktiveren Finanzierungskonditionen. Sollten diese Faktoren längerfristig Bestand haben, so hätte das Auswirkungen auf die Wachstumsannahmen. Nichtsdestotrotz dürften all diejenigen enttäuscht worden sein, die die Vorbereitung einer Kehrtwende bei der Geldpolitik erwartet haben. Die Notenbankchefin hält weiterhin daran fest, dass es datenabhängig weitere Zinserhöhungen geben wird, zumal das aktuelle Leitzinsniveau nach wie vor für eine Stimulierung des Wachstums sorgen dürfte. Wahrscheinlich werden die Arbeitsmarktdaten den entscheidenden Einfluss haben. Sollte sich der Arbeitsplatzaufbau im Rahmen der 80 bis 100 Tsd. neuen Stellen pro Monat bewegen, die benötigt werden, um die neu auf den Arbeitsmarkt strebenden Menschen zu beschäftigen, dürfte die Fed Funds Target Rate langsam normalisiert werden. Dazu müssen jedoch auch die Löhne steigen. Hinsichtlich der Bedeutung der Ölpreisentwicklung hat sich die Fed noch keine abschließende Meinung gebildet. Die drohenden Kreditausfälle seien verkraftbar, und laut Yellen würde eine US-Familie bei den derzeitigen Ölpreisen um etwa 1.000 USD im Jahr entlastet. Das Geld stände dann dem Konsum zur Verfügung. Heute wird die Fed-Chefin ihre Eingangserklärung wiederholen. Vielleicht gibt es aus der Frage- und Antwortrunde mit den Mitgliedern des Bankenausschusses des Senats noch ein paar neue Erkenntnisse.
Konjunkturdaten dürften heute eine untergeordnete Rolle spielen. Allerdings wird die Ölpreisentwicklung dazu beitragen, dass sich die Marktteilnehmer wieder Sorgen über die wirtschaftliche Entwicklung in der Welt machen werden. Ein Ende der hohen Produktionsmengen ist nämlich nach wie vor nicht in Sicht.
Die Politik in Portugal wurde durch die jüngste Entwicklung der Spreads für portugiesische Staatsanleihen gegen Bunds wohl doch aufgeschreckt. Der portugiesische Finanzminister erklärte, dass man die Konsolidierungsmaßnahmen sehr wohl im Blick habe. Es bleibt abzuwarten, ob es der Minderheitsregierung auch tatsächlich gelingt, die Konsolidierungspolitik im Sinne der EU-Kommission und überzeugend für die Kapitalmärkte umzusetzen. Die Zweifel bleiben bestehen. Und aus Griechenland grüßt das Murmeltier: Griechische Regierungsvertreter gaben sich optimistisch, bald eine Einigung mit den Vertretern der Geldgeber schließen zu können, damit weitere Mittel aus dem Stützungspaket fließen können. Der Betrachter fragt sich nach den diversen Medienberichten jedoch, woher der Optimismus kommt, denn die Rentenreform ist immer noch nicht auf dem Weg und bei der Einrichtung des Fonds, in den das zu privatisierende Vermögen eingebracht werden soll, stockt es gleichfalls. Der griechische Notenbankchef mahnt zurecht zur Eile, da sich die wirtschaftlichen Perspektiven zu verschlechtern drohen.
Der Bund Future solle gut behauptet in den Handelstag starten. Danach sollte er sich zwischen 163,80 und 165,50 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,60 und 1,81% schwanken.