Börse am Morgen, u.a. Aroundtown, Jenoptik, SMA Solar, China - Nord LB
Die Gewinne der chinesischen Industrieunternehmen (Jahresumsatz von mindestens 20 Mio. Yuan (2,8 Mio. USD) aus dem Hauptgeschäft) sind im Zeitraum, Januar/Februar um 10,2% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Die Stimmung in der Wirtschaft der Euro-Zone hat sich im März aufgehellt. Das Barometer für das Geschäftsklima stieg wie erwartet um 0,8 auf 96,3 Punkte. Am Bau stabilisierte sich die Stimmung. Bei Einzelhändlern, im Servicesektor und in der Industrie hellte sie sich auf. Die Verbraucherlaune besserte sich ebenfalls - dies auch wegen der abflauenden Inflation.
Die Schulden der öffentlichen Hand in Deutschland sind im vergangenen Jahr gestiegen. Der Öffentliche Gesamthaushalt von Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung samt aller Extrahaushalte war Ende 2023 mit 2,45 Billionen Euro verschuldet. Damit kletterte die öffentliche Verschuldung binnen Jahresfrist um 3,3% (77,4 Mrd. EUR). Die Schulden des Bundes stiegen bis Ende 2023 um 4,7% (76 Mrd. EUR). Grund sei vor allem der Anstieg der Verschuldung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds Energie um 41,5 Mrd. EUR (137%).
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland erwarten die Zinswende der EZB für Juni und danach weitere Schritte nach unten. Demnach dürfte es bei dem am Finanzmarkt maßgeblichen Einlagesatz stufenweise bis zum Frühjahr 2025 auf dann 2,00% heruntergehen. Derzeit liegt er auf dem Rekordniveau von 4,00%. Der eigentliche Leitzins, der sogenannte Hauptrefinanzierungssatz, dürfte demnach bis Frühjahr 2025 auf 2,15 von derzeit 4,50% sinken.
Tagesausblick
Am heutigen Donnerstag stehen u.a. die deutschen Arbeitslosenzahlen im Mittelpunkt, bei denen eine leicht positive Entwicklung zu erwarten ist. Ein weiteres Highlight werden die revidierten Zahlen zu dem US-Bruttoinlandsprodukt für Q4 2023 sein. Während beim BIP-Deflator keine starke Revision zu erwarten ist, könnte das annualisierte Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal nach unten revidiert werden.
Renten- und Aktienmärkte
Deutsche Staatsanleihen: Die Wirtschaftsdaten fielen am Vormittag zwar positiv aus, bewegten die Anleihekurse aber kaum.
Nichts Neues beim DAX: Auch gestern stand ein neues Rekordhoch auf der Anzeigetafel. Vorsicht vor den morgen anstehenden US-Inflationszahlen war auf dem Parkett nicht vorhanden. DAX +0,50%; MDAX +0,82%; TecDAX +0,35%.
Die Wall Street erholte sich von ihrem Rücksetzer der Vortage. Börsianer warten auf weitere Hinweise auf den genauen Zeitpunkt der ersten geldpolitischen Lockerung. Dow Jones +1,22%; S&P 500 +0,86%; Nasdaq Comp. +0,51%.
Unternehmen
Der Gewerbeimmobilien-Investor Aroundtown zahlt nach milliardenschweren Wertberichtigungen auf sein Portfolio erneut keine Dividende. Der Immobilienbestand musste im vergangenen Jahr um 3,2 Mrd. EUR (11%) abgewertet werden. Grund sei vor allem die Zinsentwicklung. Daraus ergab sich ein Nettoverlust von 2,4 Mrd. EUR. Der operative Gewinn (FFO I) aus dem Vermietgeschäft sank angesichts des Verkaufs vieler Immobilien um 8% auf 332 Mio. EUR, blieb damit aber im Rahmen der eigenen Prognose (310 - 340 Mio. EUR).
Der für die Halbleiterindustrie und Medizintechnik produzierende Technologiekonzern Jenoptik sieht sich weiter auf Wachstumskurs. Der Vorstand peilt 2024 ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Die operative Umsatzrendite werde zwischen 19,5% - 20,0% (Vorjahr: 19,7%) liegen. Jenoptik sei auf Kurs, seine Ziele für 2025 - einen Umsatz von rund 1,2 Mrd. EUR und eine Ebitda-Marge von 21 bis 22% - zu erreichen.
Sehr beachtliche Zahlen der SMA Solar Technology AG: Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 stieg der Konzernumsatz um 78,6% auf 1.904,1 Mio. EUR (2022: 1.065,9 Mio. EUR). Die Bruttomarge lag mit 29,4% (2022: 21,0%) deutlich über Vorjahresniveau (v.a. durch die gestiegene Profitabilität im Segment Home Solutions). Das Konzernergebnis hat sich mehr als vervierfacht und stieg auf 225,7 Mio. EUR (2022: 55,8 Mio. EUR).
Devisen und Rohstoffe
Gleiches Bild beim EUR wie am Vortag: wenig verändert.
Die Ölnotierungen gaben nach: Ein starker Anstieg der US-Lagerbestände und die Aussicht auf eine zunächst unverändert bleibende Förderpolitik des Kartells Opec+ belasteten.
In eigener Sache
Sie lesen von uns am 02.04 wieder. Bis dahin wünschen wir Ihnen und Ihren Familien frohe Ostern und entspannte Feiertage.
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