US-Immobilien: Der NAHB-Index steigt im Juli weiter an - Nord LB
Die Stimmung am US-Immobilienmarkt hat sich zuletzt bereits deutlich verbessern können. Die aktuellen Zahlen zum NAHB Bauklima deuten nun sogar in die Richtung einer weiteren Erholung. Diese Zeitreihe, die als guter Frühindikator für die zukünftigen Entwicklungen bei den US-Immobilienpreisen gilt, konnte im Juli in der Tat leicht auf nun 56 Punkte anziehen.
Damit kann sich dieser wichtige Stimmungsindikator inzwischen sehr klar oberhalb des geradezu „magischen“ Wertes von 50 Zählern halten, welcher als Schwelle zwischen Optimismus und Pessimismus bei den Teilnehmern an der Befragung durch das NAHB zu interpretieren ist. Sehr interessant dürfte in diesem Kontext auch sein, dass sich die durchschnittlichen Hypothekenzinsen mit einer Laufzeit von 30 Jahren in den USA zuletzt recht eindeutig oberhalb der Marke von 7,00% stabilisiert haben. Diese für die Bauwirtschaft eigentlich unerfreuliche Entwicklung konnte der Stimmung aber offensichtlich nicht nachhaltig schaden. Diese simple Tatsache ist ohne jeden Zweifel eine erfreuliche Nachricht für die nordamerikanische Wirtschaft.
Einige aktuelle empirische Analysen belegen inzwischen ziemlich unmissverständlich, dass die Angaben zum NAHB Bauklima durchaus dabei helfen können, die weiteren Trends bei den US-Hauspreisen besser vorherzusagen. Ausgehend von dieser Beobachtung mehren sich nun also die Hinweise, dass in den kommenden drei bis sechs Monaten der Boden bei den Immobilienpreisen in den Vereinigten Staaten gefunden werden könnte. Dies wäre natürlich eine positive Entwicklung, die der nordamerikanischen Ökonomie perspektivisch stützende Impulse liefern müsste.
Interessant ist in diesem Kontext vor allem, dass der Sub-Index Prospective Buyers Traffic des NAHB Bauklimas im Juli immerhin auf 40 Zähler zulegen konnte. Zwar notiert diese Zeitreihe damit weiterhin auf einem eher niedrigen Niveau, die Bewegung geht aber immerhin in die richtige Richtung. Die von diesem Sub-Index seit geraumer Zeit angezeigte ausgeprägte Schwäche auf der Nachfrageseite scheint somit nach und nach abzuklingen – steter Tropfen höhlt den Stein! Die Erwartungshaltung, dass sich bei möglichen Käufern ein wieder etwas erhöhtes Interesse an neuen Immobilien zu zeigen scheint, gewinnt somit offenbar an Anhängern. Allerdings ging die Komponente Future Sales am aktuellen Rand von beachtlichen 62 Punkten auf nun 60 Zähler zurück. Diese etwas weniger euphorische Einschätzung der Entwicklung der zukünftigen Absatzmöglichkeiten könnte aber vor allem auch eine Konsequenz der bereits sehr erfreulichen aktuellen Entwicklungen sein; so legte der Sub-Index Present Sales im Berichtsmonat Juli von bisher 61 auf nun immerhin schon 62 Punkte zu.
Fazit: Das NAHB Bauklima konnte sich auch im Juli weiter verbessern und ist leicht auf nun 56 Zähler gestiegen. Damit wird von dieser Zeitreihe inzwischen ein nicht zu unterschätzender Optimismus in der US-Bauwirtschaft angezeigt. Das wieder etwas unfreundlichere Zinsumfeld konnte die Stimmung bei den Befragungsteilnehmern also offenkundig nicht nachhaltig trüben. Diese Nachricht weckt Hoffnungen auf eine spätestens in den kommenden drei bis sechs Monaten bevorstehende Bodenbildung bei den US-Hauspreisen.
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