RWE-Chef Terium heizt Spekulationen an – Aktie im Abwärtssog
Eigentlich ist am Frankfurter Aktienmarkt zum Wochenauftakt eher wenig los, wenn da nicht die RWE Aktie wäre. Ein Interview des Konzernchefs Peter Terium in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ sorgt für starken Druck auf den Aktienkurs. Der Grund ist eine mögliche Kapitalerhöhung, die von Terium ins Spiel gebracht wird – mit Folgen: Die RWE Aktie rauscht im bisherigen Handelsverlauf bis auf 10,685 Euro in die Tiefe, aktuell liegt das Papier bei 10,79 Euro mit 5,89 Prozent im Minus und nicht weit über dem Tagestief.
Dass Terium eine Kapitalerhöhung erwägt, hat Gründe. „Wir brauchen Geld für Wachstum. Zur Zeit kriegen wir das nicht“, sagt der RWE-Manager im Interview mit der FAZ und kritisiert die Politik. Das Problem bei der Kapitalbeschaffung resultiert nach Ansicht des RWE-Chefs vor allem aus den unklaren politischen Rahmenbedingungen. Bisher flüchtet sich der Konzern in Joint Ventures und Partnerschaften, um größere Projekte stemmen zu können. Doch das muss und kann kein Dauerzustand sein. „Ich möchte aber nicht ausschließen, dass das Thema Kapitalerhöhung nochmal auf die Agenda kommt“, sagt Terium daher. Zugleich sieht der Vorstandschef des DAX-notierten Konzerns RWE auf Jahre hinweg durchfinanziert. „Die Liquidität bis zum Ende der Dekade ist gesichert“, so Terium
Mit dem heutigen Kursrutsch nimmt die RWE Aktie wieder die bearishe Dynamik auf, die in den Tagen zuvor mit einer leichten Konsolidierung aus dem Markt eigentlich schon gewichen war. Der heutige Rutsch lässt den RWE Aktienkurs allerdings unter das Tief des vorherigen Kursrutsches von 14,06 Euro auf 10,965 Euro fallen. Um 10,42/10,58 Euro und unterhalb von 10,18 Euro tauchen allerdings weitere chartechnische Unterstützungen für die RWE Aktie auf.
Auch der Aktienkurs von E.On wird in Mitleidenschaft gezogen: Das ebenfalls DAX-notierte Unternehmen verliert aktuell 2,01 Prozent auf einen Aktienkurs von 8,858 Euro an Wert, kann sich damit aber schon etwas vom Tagestief bei 8,74 Euro erholen.