Indus: Klare Zeichen der Hoffnung
2023 hat Indus sein Portfolio neu geordnet. Man hat sich vom Automobilzulieferergeschäft vollständig getrennt, ein einziger Zukauf wurde getätigt. Dabei handelte es sich um eine Ergänzungsakquisition, die Quick Bauprodukte verstärkt seitdem den Bereich Infrastructure.
2024 soll dies anders werden, wie Vorstandschef Johannes Schmidt im Gespräch mit unserer Redaktion deutlich machen. Man will sich deutlich stärker engagieren und mehrere Zukäufe tätigen. Indus verfügt aktuell über einen Cashbestand von 140 Millionen Euro, der freie Cashflow liegt bei mehr als 100 Millionen Euro. So kann man Zukäufe relativ leicht finanzieren. Angedacht ist eine Summe von 50 Millionen Euro bis 70 Millionen Euro, die in Akquisitionen investiert werden soll.
Schmidt sieht dabei eine deutliche Belebung in der Pipeline. Die Preise für mögliche Akquisitionsziele sinken, das ist dem aktuellen Marktumfeld geschuldet. Für Indus sinnvoll sind dabei jedoch nur profitable Unternehmen. Der Kaufpreis sollte höchstens das sechs- bis siebenfache des EBITs betragen.
Interessante Zukäufe sieht Schmidt im Bereich der Zukunftsthemen. Hier nennt er explizit die Infrastruktur. Aber auch im Bereich Automatisierung, Mess- und Regelungstechnik sieht der Ingenieur spannende und aussichtsreiche Targets.
Die Aktie von Indus war 2023 recht volatil. Sie schwankte zwischen 18,22 Euro und 27,50 Euro. Schmidt spricht in diesem Zusammenhang von einem unfreundlichen Trend im Small- und Midcap Bereich, zudem sei das Thema Industrie bei Anlegern nicht sonderlich beliebt gewesen, was er aber nicht verstehen könne. Kursbeeinflussend war sicherlich auch die kleine Warnung, die Indus im November publiziert hat. Für die Analysten von NuWays ist die Aktie dennoch attraktiv bewertet. Sie liegt deutlich unter dem historischen Durchschnitt.
Nach drei Quartalen 2023 kommt Indus auf einen Gewinn je Aktie von 2,63 Euro (Vorjahr: 2,08 Euro). Für das Gesamtjahr rechnet der CEO mit einem Wert von mehr als 3 Euro. Bei einem aktuellen Kurs von rund 22 Euro ist die KGV-Bewertung somit nicht unattraktiv.
Zuletzt hat Indus eine Dividende von 0,80 Euro ausgeschüttet. Schmidt betont im Gespräch, dass man sich bei der kommenden Dividende nicht lumpen lassen will. Die Dividende sei Teil der Aktie. Somit sollten Investoren auch für 2023 eine interessante Dividendenrendite erwarten können. Im Vorjahr lag diese bei 3,6 Prozent.
Für 2024 lässt sich Schmidt noch nicht genau in die Karten schauen. Er spricht von Zeichen der Hoffnung. Einige Bereiche, vor allem bei der Infrastruktur, stabilisieren sich wieder, die Margen steigen an. In den Bereichen Engineering und Materials ist der 62jährige hingegen noch etwas vorsichtiger. Hier wartet man noch auf steigende Auftragseingänge. Indus sollte aber in der Lage sein, am Markt Preiserhöhungen durchzusetzen, so dass sich auch die Margen verbessern könnten. Hilfreich ist hierbei auch, dass man vielfach in Nischen unterwegs ist und somit einige Alleinstellungsmerkmale hat.
Die Analysten von NuWays haben zuletzt eine Kaufempfehlung für die Aktien von Indus ausgesprochen. Sie sehen das Kursziel für den Titel bei 36,00 Euro. Die Dividende erwarten sie bei 1,20 Euro. Das wäre eine Rendite von rund 5,5 Prozent. Die Papiere von Indus notieren derweil um die 22,00 Euro.
Zahlen für 2023 wird Indus (WKN: 620010, ISIN: DE0006200108, Chart, News) am 23. Februar publizieren.