Helma Eigenheimbau: Der Teufel könnte im Detail liegen
Ganze 6,8 Millionen Euro neues Eigenkapital und die seit Monaten schwelenden existenziellen Probleme bei Helma Eigenheimbau sind beseitigt? Auf den ersten Blick liest es sich glimpflich, was da vom Unternehmen in der Nacht zum Samstag angekündigt wurde. Doch der Teufel könnte im Detail liegen.
Der Reihe nach: Zum einen werden von der Gesellschaft aus Lehrte zwei Kapitalerhöhungen angekündigt. Der Hauptaktionär von Helma Eigenheimbau (WKN: A0EQ57, ISIN: DE000A0EQ578, Chart, News) wird Eigenkapital in Höhe von 3,2 Millionen Euro beisteuern, weitere Investoren sollen über das genehmigte Kapital weitere bis zu 3,6 Millionen Euro beisteuern. Aktionäre erhalten bei beiden Maßnahmen keine (!) Bezugsrechte, um an den Kapitalerhöhungen teilnehmen zu können.
Die entscheidende Frage: Was steht noch in der Sanierungsvereinbarung?
Zu welchen Konditionen die beiden Kapitalerhöhungen über die Bühne gehen werden, ist derzeit unklar. Einzelheiten hierzu nennt das Unternehmen nicht. Immerhin: Die Aktien des Eigenheimbau-Unternehmens sollen weiter im Handelssegment Scale der Frankfurter Börse notiert bleiben, kündigt Helma Eigenheimbau an. Angesichts der starken Kursverluste des finanziell angeschlagenen Unternehmens bleibt Aktionären aber eine deutliche Verwässerung nicht erspart. Wie stark diese ausfällt hängt im Fall der Kapitalerhöhungen an den Ausgabekursen der neuen Aktien.
Zum anderen ist da aber noch ein weiterer Absatz zur anstehenden Sanierungsvereinbarung, den Aktionäre der Gesellschaft nicht überlesen sollten: „Sie soll unter Anwendung des Unternehmensstabilisierungs- und Restrukturierungsgesetzes erfolgen. Eine entsprechende Anzeige des Restrukturierungsvorhabens soll kurzfristig erfolgen“, heißt es da mit Verweis auf das extern evaluierte Sanierungskonzept, das die Unternehmensplanung bis Ende 2027 sicherstellen soll.
Details zu dem, was mit den Finanziers der Gesellschaft vereinbart wurde - möglicherweise über die beiden nun bekannt gegebenen Kapitalerhöhungen hinaus - und wie sich dies auf die derzeitigen Anteilseigner der Gesellschaft auswirken wird, nennt Helma nicht. Hier ist Geduld gefragt: „Der Abschluss der gesamten Sanierungsvereinbarung wird in den nächsten Tagen erwartet“, kündigt Helma Eigenheimbau an. Erst dann liegen alle Karten auf dem Tisch. Für den 21.12. hat die Gesellschaft laut Finanzkalender eine Telefonkonferenz angekündigt.