HelloFresh: Gründe für einen Erfolg
Die US-Lebensmittelbehörde warnt davor, Hackfleisch, das HelloFresh im Juli in einigen Kochboxen verschickt hat, zu nutzen. Dieses könnte eventuell verunreinigt sein und solle entsorgt werden. HelloFresh spricht von einer reinen Vorsichtsmaßnahme. Es sei nur ein sehr kleiner Teil der US-Kunden betroffen. Aus Sicht der Analysten der DZ Bank dürfte die Warnung nicht zu größeren finanziellen Konsequenzen führen. Allerdings könnte das Kundenwachstum temporär eingeschränkt werden, dies geschieht häufig nach solchen Warnungen.
Zuletzt hat es ein Kundenplus von 4,1 Prozent im zweiten Quartal gegeben. Im Vorjahr lag das Plus aufgrund der Pandemie bei 83,7 Prozent. Für das dritte Quartal rechnen die Experten mit einem Plus der aktiven Kunden von 7,3 Prozent auf 7,45 Millionen. Der Umsatz soll um 27,5 Prozent zulegen, die bereinigte EBITDA-Marge soll auf 4,4 Prozent zurückgehen.
HelloFresh rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem Umsatzplus von währungsbereinigt 18 Prozent bis 23 Prozent. Das bereinigte EBITDA sieht man bei 460 Millionen Euro bis 530 Millionen Euro. Die Analysten halten 471 Millionen Euro (alt: 493 Millionen Euro) für realistisch. Höhere Marketingkosten sorgen bei ihnen für die veränderte Prognose.
Wie bisher sprechen die Experten eine Halteempfehlung für die Aktien von HelloFresh aus. Das Kursziel wird von 31,00 Euro auf 28,00 Euro zurückgenommen.
Bei der Prognose für den Gewinn je Aktie geht es für 2022 von 1,04 Euro auf 0,96 Euro nach unten. 2023 soll es ein Plus je Papier von 1,53 Euro geben.
Langfristig gibt es mehrere Gründe, die für den Erfolg des Geschäftsmodells sprechen. So gibt es bisher eine niedrige Online-Penetration im Lebensmittelhandel. Außerdem ist die Marke HelloFresh sehr bekannt. Andererseits könnten sich aufgrund der hohen Inflation einige Altkunden wieder vermehrt selber im Supermarkt bedienen statt auf Kochboxen zu setzen.
Die Aktien von HelloFresh (WKN: A16140, ISIN: DE000A161408, Chart, News) gewinnen heute 1,9 Prozent auf 25,14 Euro.