Homes & Holiday setzt auf schwarze Zahlen im Jahr 2022
Im Sommer 2018 ist Homes & Holiday an die Börse gegangen. Damals kosteten die Aktien 2,50 Euro. 5,8 Millionen Euro hat das Unternehmen rund um den Börsengang eingesammelt. In der Folge verlief aber nicht alles wie erhofft, man schrieb rote Zahlen, die Umsätze gingen zurück.
Die Pandemie machte die Geschäfte im Jahr 2020 und 2021 nicht einfacher. So gab der Kurs der Aktie innerhalb von drei Jahren um mehr als 50 Prozent nach. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate schwankte das Papier zwischen 0,89 Euro und 3,90 Euro. Aktuell steht die Aktie von Homes & Holiday (WKN: A3E5E6, ISIN: DE000A3E5E63, Chart, News) bei rund 1,10 Euro und damit weit vom IPO-Ausgabepreis entfernt.
Auf einer m:access Konferenz der Börse München zeigt sich Joachim Semrau, Vorstand der Gesellschaft, optimistisch gestimmt. Der Tourismus kehrt auf die Balearen zurück, die Zahl der Besucher könnte 2022 wieder fast auf dem Niveau von 2019 liegen. Die Nachfrage nach Immobilien auf den Balearen zieht ebenfalls wieder an, dabei spielen höhere Zinsen kaum eine Rolle. Wer für einen Zweit- oder Drittwohnsitz eine größere Summe ausgeben kann, der ist selten zinsempfindlich. Das spielt dem Unternehmen, das in den Bereichen Immobilienmakler, Ferienvermieter und über externe Dienstleister auch beim Property Management aktiv ist, in die Karten.
Semrau will den Netto-Umsatz und das EBITDA im laufenden Jahr steigern. 2021 lagen die Werte bei 1,91 Millionen Euro bzw. 0,26 Millionen Euro. Vor der Krise in 2019 waren es 2,2 Millionen Euro bzw. -1,8 Millionen Euro. Unterm Strich soll das Unternehmen schwarze Zahlen schreiben, nachdem man zuletzt über Jahre hinweg Millionenverluste angehäuft hat. So stehen für 2021 -1,06 Millionen Euro in den Büchern, wenn man einen Konsolidierungsgewinn berücksichtigt, kommt man auf +0,17 Millionen Euro.
2022 könnte es nach Angaben von Semrau einen Gewinn von 0,55 Millionen Euro bis 0,6 Millionen Euro geben. Bei diesen Zahlen sollte man auch auf die Marktkapitalisierung blicken. Diese liegt bei 2,4 Millionen Euro. Das ergäbe ein mögliches KGV 2022e von 4. 2023 soll dann laut Semrau ein EBITDA von 1 Millionen Euro machbar sein.
Laut Semrau ist die Bilanz von Homes & Holiday inzwischen sauber und bereinigt, die Ferienvermietung und das deutsche Maklergeschäft hat man abgeschrieben. Die Strukturen sind deutlich schlanker geworden, die Kosten sind zurückgegangen. Jetzt muss man die guten Vorgaben umsetzen. Semrau will das Engagement auf Mallorca ausbauen und neue Franchiseverträge abschließen. Die kommenden Zahlen werden zeigen, ob Homes & Holiday die Kurve bekommt.