ad pepper: Ein Börsenkandidat unter Beobachtung
Bei einer Videonkonferenz über Montega Connect mit Jens Körner, Vorstand von ad pepper media, stehen zwei Themen im Fokus: Die jüngsten Zahlen und der anstehende Börsengang eines Mitbewerbers.
Um 6,5 Prozent steigt der Umsatz im zweiten Quartal bei ad pepper media auf 6,5 Millionen Euro an. Das EBITDA sinkt um 38,5 Prozent auf 1,036 Millionen Euro. Beim EBIT geht es jedoch um 47,7 Prozent auf 0,74 Millionen Euro nach unten. Der Wegfall eines Kunden aus dem Bereich Social Media bei ad pepper ist noch immer nicht kompensiert. Es wird anscheinend auch immer unwahrscheinlicher, dass dieser Kunde noch einmal zurückkommt. Daher setzt man jetzt vieles daran, Ersatz zu finden. Entsprechende Gespräche laufen.
Körner zeigt sich im Call von Montega Connect überzeugt, dass man in den kommenden Quartalen weiteres Wachstum sieht. So soll der Umsatz im dritten Quartal auf 7,0 Millionen Euro ansteigen. Im Vorjahr erwirtschaftete man im dritten Quartal 6,0 Millionen Euro. Das Ergebnis soll moderat zulegen.
Genau beobachtet wird bei der ad pepper group derzeit das Geschehen rund um den Mitbewerber Impact Tech. Die Gesellschaft plant im kommenden Jahr einen Börsengang. Die Erstnotiz soll an der Nasdaq erfolgen. Das Unternehmen hat gerade 150 Millionen Dollar eingesammelt, unter anderem engagiert sich Qatar Investment Authority bei dem IPO-Kandidaten. Nach dieser Finanzierungsrunde liegt der Wert von Impact Tech bei 1,5 Milliarden Dollar. Die jährlich wiederkehrenden Umsätze belaufen sich auf rund 100 Millionen Dollar.
Damit ist der Börsenaspirant etwas größer als ad pepper, von der Bewertung trennen die Gesellschaften jedoch Welten. Die Marktkapitalisierung von ad pepper liegt bei rund 125 Millionen Euro. Auf der einen Seite des Teichs wird vermutlich eher auf das Ergebnis als Bewertungsgröße geschaut, in Übersee zählt zunächst mehr der Umsatz. Ob man dabei auch profitabel ist, erscheint sekundär. Körner kann darüber nur staunen. Sollte Impact Tech so Erfolg haben, fürchtet Körner, dass europäische Companies das Nachsehen haben. Durch Akquisitionen könnten sie in amerikanische Gesellschaften aufgehen.
Gleichzeitig betont Körner, dass der Impact-Konkurrent Webgains eine Megastory beinhalte und man lieber agieren statt reagieren will. Dennoch: Wenn er heute die Wahl hätte, ob er in Frankfurt oder in New York an die Börse gehen würde, dann hätte der deutsche Standort vermutlich das Nachsehen.