SHW: E-Mobilität bietet Chancen
SHW, die Schwäbischen Hüttenwerke, dürfte zu den ältesten Unternehmen gehören, die an einer deutschen Börse gelistet sind. Ein Vorgänger des Unternehmens wurde im 14. Jahrhundert in Königsbronn gegründet.
Im Laufe der Zeit hat sich die Produktpalette deutlich verändert. Früher hat man in Hüttenwerken Erze verarbeitet. Heute ist die im m:access notierte Gesellschaft ein Zulieferer der Autobranche mit dem Fokus auf Pumpen, Motorkomponenten und Bremsscheiben - mit all den Problemen, die die Branche derzeit zu bieten hat. Dies macht Thomas Karazmann, der Finanzvorstand von SHW, auf einer m:access Konferenz der Börse München deutlich.
Das zweite Quartal 2020 will man bei SHW vermutlich rasch vergessen, das Wort „katastrophal“ würde passen. Der Lockdown traf die Gesellschaft hart. Seit Juni läuft es aber wieder, es ist eine stetige Verbesserung erkennbar. Dennoch betont Karazmann auf der virtuellen Konferenz, dass man weiter auf Sicht fährt. Optimistisch zeigt er sich aber über die Entwicklung in China. Dort werde der Umsatz dem Unternehmen auch 2020 Freude bereiten. Offenbar gibt es in China klare Aufholeffekte.
Wenig Sorgen macht man sich bei SHW hinsichtlich der Dynamik im E-Bereich. Auch E-Autos und Hybridfahrzeuge brauchen Pumpen für den Kühlkreislauf, ebenso müssen diese Wagen bremsen. Also finden sich für die entsprechenden Produkte von SHW auch künftig Absatzmärkte.
Für das laufende Jahr rechnet SHW mit einem Umsatz von 370 Millionen Euro bis 390 Millionen Euro. Dsa wäre ein Minus von 10 Prozent bis 15 Prozent. 2019 erwirtschafteten die Süddeutschen 432,4 Millionen Euro. Zum EBITDA will sich der CFO auf der Konferenz noch nicht äußern. Dazu fehlen ihm noch verschiedene Indikationen. Außerdem könnte die Pandemie hier noch Einfluss ausüben. Nach dem ersten Halbjahr war das EBITDA um 77 Prozent auf 4,7 Millionen Euro eingebrochen.
Die Schwierigkeiten von SHW sind im Kursverlauf erkennbar. Vor der Krise notierte die SHW-Aktie um die 20 Euro, im Hoch der Krise hat sich die Aktie Mitte März auf rund 10 Euro halbiert. Davon hat man sich noch immer nicht erholt. Seit Monaten gibt es eine Seitwärtstendenz im Kurs. Aktuell steht die Aktie bei knapp über 14 Euro.