Osram: Die Voraussetzungen haben sich geändert
Bei Osram verfehlen die Zahlen zum dritten Quartal die Erwartungen. Doch darauf schaut momentan kaum ein Investor. Viel interessanter ist das Bieterrennen, das sich seit dem Wochenende wieder zuspitzt.
Die zuvor schon einmal interessierte Gesellschaft ams will Investoren 38,50 Euro je Osram-Aktie zahlen. Die Mindestannahmeschwelle liegt bei 70 Prozent. Diese Offerte liegt über dem Angebot, das Osram-Aktionäre von den Finanzinvestoren Bain und Carlyle erhalten haben. Deren Offerte liegt bei 35,00 Euro. Es gab jedoch schon mehrere Stimmen, die dieses Angebot nicht annehmen wollten, es lag offenbar zu niedrig.
Ob das ams-Angebot auf mehr Wohlwollen stößt, ist noch völlig unklar. Bisher gibt es von Osram dazu auch keine Stellungnahme. Der dortige Vorstand muss zunächst sein Stillhalteabkommen aufkündigen.
Die Analysten von Independent Research überarbeiten nach der neuen Entwicklung ihr Modell. Ihr neues Kursziel ist mit 36,75 Euro der Mittelwert der beiden Offerten, bisher stand das Kursziel für die Osram-Aktien bei 35,00 Euro. Wie bisher gibt es eine Halteempfehlung für den Titel.
Wird letztlich keines der beiden Angebote die notwendige Mehrheit finden, könnte der Kurs von Osram zumindest kurzfristig unter Druck geraten.
Die Aktien von Osram gewinnen heute 9,8 Prozent auf 34,75 Euro. Dieser Kurs liegt noch unter dem Angebot von Bain und Carlyle.