Deutscher Arbeitsmarkt: Ein Traum von Stabilität - Nord LB Kolumne
Die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) veröffentlichte soeben die Arbeitsmarktstatistik für den Berichtsmonat April. Die Zahl der Arbeitslosen reduzierte sich saisonal bereinigt überraschend stark um 12.000 Personen. Die Arbeitslosenquote bleibt saisonal bereinigt bei 4,9% bzw. saisonal unbereinigt bei 5,1%. Nach dem ILO-Konzept liegt die Quote bei 3,5%.
Damit kann man wohl festhalten, dass der deutsche Arbeitsmarkt äußerst robust bleibt. Dies ist angesichts des globalen konjunkturellen Gegenwindes auch gut und wichtig, denn es heißt auch, dass der Binnenkonsum weiter robust bleibt. Die Einzelhandelsumsätze für den Berichtsmonat April könnten dies am Donnerstag weiter unterstreichen. Allerdings gibt es in diesem Jahr einen verzerrenden Effekt durch die Lage der Osterferien, der beachtet werden muss.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt anhaltend hoch, dies zeigt auch der BA-X Indikator der Behörde, er liegt bei 251 Punkten – einen Punkt höher als noch im Vorjahr, allerdings auch einen Punkt niedriger als im März. Die Schwäche im exportorientierteren Produktionsbereich wird derzeit durch Dienstleistungen kompensiert.
Die Wachstumsdelle im Außenhandel sollte im Jahresverlauf wieder ausgebügelt werden. Die Konjunktur der Vereinigten Staaten läuft mit beinah unvermindert hohem Tempo und auch wenn die Einkaufsmanager in China heute leicht pessimistischer waren, sollten die Konjunkturmaßnahmen dort auch für Auftrieb sorgen. Allerdings muss an dieser Stelle freilich auch zur Vorsicht gemahnt werden, denn die Downside Risiken wie Brexit, Handelskrieg sind noch nicht vom Tisch. Doch beide sehen wir derzeit weniger kritisch.
Fazit: Der deutsche Arbeitsmarkt ist mehr als robust. Die Arbeitslosenquote bleibt mit 4,9% auf dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. Damit dürfte der Konsum als wichtiges Standbein der deutschen Konjunktur erhalten bleiben und über die Ausfuhrschwäche zum Jahresstart helfen. Wir sind zuversichtlich, dass sich die Exportnachfrage wieder erholt und entsprechend sollte die Rekordbeschäftigung uns erhalten bleiben.