Osram: Prognose in großer Gefahr
Osram hat keine guten Nachrichten für die Aktionäre zum neuen Geschäftsjahr 2018/2019 parat. Der Start ins Jahr sei schwach ausgefallen, meldet das Unternehmen in der Nacht zum Donnerstag. Osram beziffert das Umsatzvolumen für das erste Geschäftsjahresquartal auf 828 Millionen Euro nach 939 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Auf EBITDA-Basis soll die operative Gewinnspanne zudem von 18,5 Prozent auf 11,3 Prozent gefallen sein. „In diesen Zahlen sind die Geschäftsaktivitäten der bereits veräußerten Sylvania Lighting Solutions in den U.S.A. sowie das zum Verkauf stehende europäische Leuchtengeschäft nicht mehr erfasst, da diese ab dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 2019 als nicht mehr fortgeführte Aktivitäten bilanziert werden”, so Osram. Vor allem in Kernmärkten wie dem Autosektor habe sich der Marktrückgang beschleunigt.
Die schwierige Lage auf den Märkten hält an. Osram warnt vor einer auf die kommenden Quartale deutlich eingeschränkten Sichtbarkeit der Entwicklung. Umstrukturierungen sollen dem entgegen steuern und die Umsätze steigern, so Osram. „Hierdurch soll die Jahresprognose abgesichert werden. Das Erreichen der Jahresprognose steht allerdings zusätzlich unter dem Vorbehalt einer Belebung des Auftragseingangs in den nächsten Monaten”, heißt es aus der Konzernzentrale.
Auch Marktbeobachter sehen die Prognose nun in großer Gefahr. Zu den Neuigkeiten von Osram sind bereits erste Stellungnahmen aus der Analystengilde zu sehen. Drei Research-Häuser bestätigen ihre Einstufungen. So sieht Jefferies in der Osram Aktie weiter eine Kaufgelegenheit und setzt das Kursziel bei 48 Euro an. Die Zahlen seien schwächer als erwartet und der Ausblick ambitioniert, heißt es von Seiten der Experten. JP Morgan vergibt für die Osram Aktie weiter ein „Neutral” mit einer Zielmarke bei 42 Euro. Die Zahlen und die kurzfristig nur schwer prognostizierbare operative Entwicklung werden das Papier belasten, prognostizieren die Analysten. Von der UBS kommt mit 37 Euro das niedrigste Ziel für Osrams Aktienkurs. Die Einstufung des MDAX-Titels verbleibt bei „Neutral”. Man befürchtet, dass sich bei dem Anteilschein der Bewertungsaufschlag nach den schwachen Zahlen verringern werde.