USA: Keine Panik! - Nord LB Kolumne
In den USA hat das Institute for Supply Management vor einigen Minuten aktuelle Zahlen zur Entwicklung des ISM PMI Non-Manufacturing veröffentlicht. Dieser nationale Einkaufsmanagerindex für den wichtigen Dienstleistungssektor der US-Volkswirtschaft musste im Berichtsmonat November einen gewissen Rückgang hinnehmen. Mit trotzdem nicht unfreundlichen 57,4 Punkten wird von dem an den Finanzmärkten immer stärker beachteten Stimmungsindikator aber auch weiterhin klar Wachstum in der Service-Branche der Ökonomie der USA angezeigt.
Von der Richtung her war mit dieser Nachricht unserer Auffassung nach zu rechnen. Skeptiker mögen nun argumentieren, dass es beim Indexstand des ISM PMI Non-Manufacturing am aktuellen Rand schon etwas mehr hätte sein können. Im Oktober hatte der Indikator mit beachtlichen 60,1 Zählern allerdings eine fast schon gefährliche Euphorie bei den Teilnehmern an der Befragung signalisiert. Insofern sollte es im November eigentlich auch keinen Spielraum für einen weiteren Anstieg gegeben haben. In der Tat mag der nun gemeldete Rückgang beim ISM PMI Non-Manufacturing angesichts des im Vormonat erreichten Niveaus sogar als gesunde Entwicklung bewertet werden. Das Wachstum im Service-Sektor der US-Wirtschaft hätte sich nach dieser Interpretation mittlerweile einfach nur auf einem nachhaltigen Level eingependelt.
Immerhin konnte sich der wichtige Sub-Index „Business Activity“ (mit 61,4 Zählern) am aktuellen Rand weiter oberhalb der Marke von 60 Punkten halten. Somit diagnostizieren die befragten Firmen auch im November ein sehr dynamisches Anziehen ihres tatsächlich realisierten ökonomischen Outputs.
Die Unterkomponente „New Orders“ ist zwar unter die Schwelle von 60 Punkten gefallen, mit weiterhin nicht unfreundlichen 58,7 Zählern werden aber noch immer umfängliche Kundenbestellungen angezeigt. Diese Nachricht lässt darauf hoffen, dass es in der näheren Zukunft zumindest keinen nachhaltigen Einbruch beim Headline-Index geben sollte.
Auch der Sub-Index „Employment“ ist im November etwas gefallen. Mit 55,3 Punkten wird schon eine Verlangsamung des Personalaufbaus der Umfrageteilnehmer angezeigt. Es wäre unserer Auffassung nach aber mehr als voreilig, diese Entwicklung bereits als ein wirkliches Stottern des Jobmotors der USA zu interpretieren.
Die Komponente „Prices Paid“ präsentiert sich am aktuellen Rand leicht rückläufig. Mit immerhin noch 60,7 Zählern werden von diesem Sub-Index dennoch deutlich zulegende Einkaufspreise bei den vom Institute for Supply Management befragten Firmen angezeigt. Lediglich der Preisauftrieb hat sich im November also etwas verringert.
Fazit: Der ISM PMI Non-Manufacturing ist im November erwartungsgemäß zurückgegangen. Die Abschwächung mag vom Umfang her etwas überraschen, ist aber noch unproblematisch. Zusammen mit dem ISM PMI Manufacturing signalisieren die beiden nationalen Einkaufsmanagerindizes weiterhin ein ausgeprägtes Wachstum der US-Volkswirtschaft; wir halten es an dieser Stelle mit Douglas Adams – also: Keine Panik!