Steinhoff-Aktie wird zum Pennystock - alle wichtigen Details zum Absturz
Eine panikartige Verkaufswelle hat heute einen MDAX-notierten Titel unter die Pennystockgrenze fallen lassen. Der Aktienkurs des Möbelhauskonzerns Steinhoff, zu dem unter anderem Poco gehört, stürzt im Handel am Mittwoch auf bis zu 0,92 Euro ab. In der Mittagsstunde liegt der Aktienkurs des Unternehmens bei 1,00 Euro, womit das Papier gegenüber dem gestrigen Schlusskurs zwei Drittel an Wert verliert - den Handel am Dienstag hatte der Titel bei 2,997 Euro im XETRA-System beendet.
Auslöser des Kurssturzes ist eine Meldung des Unternehmens, die die schon länger schwelenden Sorgen der Anleger rund um die Steinhoff-Bilanz eskalieren lässt. Markus Jooste, der Vorstandschef von Steinhoff, ist den Angaben des Konzerns zufolge mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurückgetreten. Aufsichtsratschef Christo Wiese wird zunächst die Geschäfte bei Steinhoff als Executive Chairman führen. Er wird von Pieter Erasmus, dem früheren CEO der Pepkor Gruppe, in seiner Aufgabe unterstützt.
Analysten warnen vor spekulativen Engagements
Zudem wird gemeldet, dass der Aufsichtsrat möglichen Informationen über Unregelmäßigkeiten in der Bilanzierung gekommen sein könnte. Die Wirtschaftsprüfer bei PWC haben den Auftrag erhalten, die Sachlage zu untersuchen. Zudem prüft Steinhoff, ob es auch in Jahren zuvor mögliche Unregelmäßigkeiten gegeben haben könnte. Bisher kann Steinhoff die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016/2017 nur in einer ungeprüften Version vorlegen, wann bestätigte Zahlen vorgelegt werden ist zum aktuellen Zeitpunkt völlig offen.
Die Experten der Commerzbank raten Anlegern, zurzeit aufgrund der unklaren Lage nicht in Steinhoff zu investieren. Kepler Cheuvreux warnt davor, dass der Interimschef Christo Wiese selbst Teil der Untersuchungen werden könnte, da er als Aufsichtsrat eine enge Verbindung zu den Vorgängen beim Möbelkonzern habe und setzt die Einstufung für die Steinhoff Aktie „under review”.