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Vita 34: Wachstumsstrategie steht auf drei Säulen

26.01.2015 07:15 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

André Gerth, Vorstandsvorsitzender von Vita34, im Exklusivinterview mit der Redaktion von www.4investors.de.

Bei Vita 34 hat man im neuen Jahr viel vor. Welche Pläne er für 2015 hat, erläutert André Gerth, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft, im Exklusivinterview mit der Redaktion von www.4investors.de. Gerth will die internationale Expansion vorantreiben, die eigenen Forschungsaktivitäten werden ausgebaut. Zudem will der CEO den Vertrieb stärken. Im Interview äußert sich Gerth auch über die Schätzungen von Analysten sowie über den Firmenwert. Angesprochen werden zudem die Sicherheit der Produkte und die künftige Preisgestaltung.


www.4investors.de: 2014 hat der Kurs von Vita 34 um fast 60 Prozent zugelegt. Wenn Sie das Jahr Revue passieren lassen, war das so in Ordnung? Und könnte sich diese Tendenz 2015 fortsetzen?

Gerth: Die Kursentwicklung zeigt, dass unsere Anstrengungen im vergangenen Jahr am Kapitalmarkt wertgeschätzt wurden.

Wir blicken auf ein sehr erfreuliches Geschäftsjahr 2014 zurück, in dem wir kontinuierlich an der Umsetzung unserer Wachstumsstrategie gearbeitet haben: Mit der Übernahme von Vivocell, der marktführenden privaten Stammzellbank Österreichs, haben wir einen Meilenstein erreicht: Unsere führende Marktposition im deutschsprachigen Raum konnten wir nachhaltig stärken und zusätzliche Marktanteile in der DACH-Region gewinnen. Daneben ist es uns gelungen, bestehende Kooperationen mit Partnern in Europa zu vertiefen und auch die Position auf dem europäischen Markt weiter zu verbessern. Doch nicht nur regional haben wir uns weiterentwickelt. Eine positive Zwischenbilanz können wir auch zur Markteinführung von VitaPlusNabelschnur ziehen. Nach etwas mehr als einem Jahr hat Vita 34 bereits mit rund 70 Prozent der Kliniken in Deutschland Verträge über die Entnahme von Nabelschnurgewebe abgeschlossen. Damit können wir das neue und am deutschen Markt einmalige Produkt schon in vielen Regionen in Deutschland anbieten. Auch wurden erste Gewebe aus Österreich, der Schweiz, Spanien, Mazedonien, Rumänien, Bulgarien, Bosnien-Herzegowina und Slowenien eingelagert. Zudem haben wir mit dem Start von zwei neuen Forschungsprojekten unsere Aktivitäten im Geschäftsbereich Biotechnologie weiter ausbauen können.

Diese strategische Ausrichtung werden wir auch im Jahr 2015 fortsetzten. Wir sind zuversichtlich, dass sich das auch in unseren Zahlen niederschlagen wird – und dann wird sich auch unser Aktienkurs weiter positiv entwickeln.

www.4investors.de: Analysten gehen für 2014 von einem Gewinn je Aktie von 0,37 Euro aus. Würden Sie dem widersprechen?

Gerth: Im Geschäftsjahr 2013 belief sich der Gewinn je Aktie auf 0,28 Euro. Mit der aktuellen Analysteneinschätzung fühlen wir uns durchaus wohl. Wir freuen uns, wenn unsere unternehmerische Tätigkeit mit einem positiven Ergebnis für unsere Aktionäre verbunden ist und entsprechend die Attraktivität der Vita 34-Aktie steigt.

www.4investors.de: Es ist bekannt, dass Sie europaweit weiter wachsen wollen. Das wird vor allem durch weitere Zukäufe geschehen?

Gerth: Vita 34 ist ein international agierender Anbieter für die Kryokonservierung von Stammzellen. Bereits heute sind wir in 20 Ländern tätig. Wir verfolgen das Ziel, die führende Marktposition des Unternehmens im deutschsprachigen Raum nachhaltig zu stärken und in Europa zusätzliche Marktanteile durch den Ausbau unserer Qualitätsführerschaft zu gewinnen. Über die geografische Diversifikation erschließen wir Ertragsperspektiven in neuen Märkten und verleihen dem gesamten Geschäftsmodell zusätzliche und nachhaltige Stabilität. Dabei setzen wir neben neuen Vertriebskooperationen mit lokalen Partnern auch verstärkt auf anorganisches Wachstum über Akquisitionen.

www.4investors.de: Steht Asien auch auf der Expansionsliste?

Gerth: Der Fokus unserer geografischen Expansion liegt klar auf dem europäischen Raum. Wir planen aber auch, Nabelschnurblutbanken in ausgewählten Wachstumsmärkten Asiens und Lateinamerikas gemeinsam mit Partnern aufzubauen und zu betreiben. Bereits im Oktober 2014 haben wir mit der vietnamesischen Privatklinik Van Hanh Hospital in Ho Chi Minh City einen „Letter of Intent“ (LOI) unterzeichnet. Derzeit prüfen wir auch eine mögliche Zusammenarbeit beim Aufbau eines Stammzellzentrums in Vietnam. Neben der Vereinbarung mit dem National Hospital of Obstetrics in Hanoi zum Aufbau einer öffentlichen Nabelschnurblutbank ist es Vita 34 damit gelungen, die Aktivitäten in Vietnam als ein Modellprojekt in Südostasien voranzutreiben. Die weitere Expansion in Asien werden wir auch im Geschäftsjahr 2015 zielstrebig weiterverfolgen.

www.4investors.de: Noch haben Sie 4,5 Millionen Euro in der Kasse. Reicht das für Ihre Wachstumsambitionen? Welche Summen wollen Sie im neuen Jahr investieren?

Gerth: Wir sehen Vita 34 mit einem Finanzmittelbestand in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro zum 30.September 2014 solide aufgestellt, um weiteres Wachstum realisieren zu können. Die sich uns bietenden Chancen werden wir sorgfältig prüfen und die möglichen Finanzierungsoptionen im Einzelfall entsprechend abwägen.

www.4investors.de: In der Hauptversammlung 2014 haben Sie die Voraussetzung für eine Kapitalerhöhung geschaffen, um weiter zu wachsen. Wieso zu diesem Zeitpunkt? Welches Volumen peilen Sie dabei an?

Gerth: Wir sehen im derzeitigen Marktumfeld gute Voraussetzungen, um die Unternehmensentwicklung von Vita 34 positiv gestalten zu können. Die Chancen, die sich uns bieten, wollen wir konsequent nutzen können. Um dem Unternehmen alle Optionen offenzuhalten, hat die Hauptversammlung Ende August 2014 unter anderem einen Vorratsbeschluss für eine mögliche Kapitalerhöhung gefasst. Das ist aber nur eine Option von vielen.

www.4investors.de: Wo setzen Sie ihre Arbeitsschwerpunkte im neuen Jahr?

Gerth: Die Basis für eine positive Geschäftsentwicklung im Jahr 2014 war unsere klar definierte Wachstumsstrategie, deren Umsetzung wir auch im Jahr 2015 zielstrebig verfolgen werden. Grundsätzlich basiert diese Wachstumsstrategie auf drei Säulen: Wir erweitern unsere Produktpalette kontinuierlich um hochqualitative Produkte, wollen unsere Marktposition weiter stärken und an neuen internationalen Wachstumsmärkten für die Einlagerung von Nabelschnurblut und Nabelschnurgewebe partizipieren. Mit dem Ausbau der eigenen Forschungsaktivitäten können wir unseren Zugang zu neuen Produktinnovationen im Stammzellbereich beschleunigen.

Konkret beabsichtigen wir in den kommenden Monaten einen weiteren Vertriebspartner in Ungarn zu etablieren und die Zusammenarbeit mit dem serbischen Vertriebspartner Bio Save d.o.o. zu intensivieren. Auch in Spanien planen wir mit der vollständigen Übernahme unserer Tochter Secuvita die Präsenz zu erweitern. Da wir mit der Integration der Präparate von Vivocell auch Kunden aus der Türkei und aus Griechenland übernommen haben, wollen wir die Zusammenarbeit mit den lokalen Vertriebspartnern prüfen und ausbauen.

www.4investors.de: Wird sich 2015 an den Preisen für Ihre Produkte etwas ändern?

Gerth: Wir haben im Geschäftsjahr 2014 das Produktpaket „VitaPlus50“ für eine Lagerung von Nabelschnurblut und -gewebe über einen Zeitraum von 50 Jahren eingeführt. Bereits im Jahr 2013 haben wir unser Produktportfolio um die unterschiedlichen Produktvarianten „VitaPlusNabelschnur“ ergänzt. Seitdem haben Eltern bei uns die in Deutschland einzigartige Möglichkeit, neben dem Nabelschnurblut auch das Nabelschnurgewebe zusätzlich in den Kryotanks von Vita 34 einzulagern. An den Preisen der einzelnen Produkte und den individuell auf die Bedürfnisse der Eltern ausgerichteten Zusatzleistungen wird sich im Geschäftsjahr 2015 voraussichtlich nichts ändern.

www.4investors.de: Wird es neue, weitere Produkte geben?

Gerth: Neben dem Nabelschnurblut und dem Nabelschnurgewebe haben wir im Zuge unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten bereits weitere Optionen zur Gewinnung von Stammzellquellen identifiziert. Derzeit untersuchen wir, ob sich diese Stammzellquellen für neue Produktangebote eignen und so das Kerngeschäft Stammzellbanking ausgebaut werden kann. Beispielsweise haben wir im vergangenen Jahr ein Forschungsprojekt zur Gewinnung und Kryokonservierung von autologen Stammzellen aus Fettgewebe begonnen.

www.4investors.de: In der Bilanz wird der Firmenwert mit fast 14 Millionen Euro angegeben. Am Markt gibt es immer wieder Diskussion, ob darauf eine Abschreibung erfolgen muss. Wie sehen Sie das?

Gerth: Wir sehen derzeit keine Risiken, die die Werthaltigkeit des Firmenwertes beeinflussen könnten und entsprechend auch keinen Bedarf für eine Abschreibung.

www.4investors.de: Sie lagern die Stammzellen bei -196 Grad ein. Wie sicher sind diese Lagermöglichkeiten? Ein Auftauen oder eine anderweitige Zerstörung können ausgeschlossen werden?

Gerth: Blut und Gewebe lagern wir in je einem von Vita 34 speziell entwickelten, besonders bruchsicheren Einfrierbeutel ein. Jeder Beutel befindet sich in einer Kassette, die ein gleichmäßiges, sicheres Einfrieren und Lagern in den stromunabhängigen Kältetanks gewährleistet. Mit einer automatischen Überwachung rund um die Uhr und einer Funktionsreserve von 7 Tagen, unabhängig von jeder externen Versorgung, sind wir auf alle denkbaren Störfälle gut vorbereitet. Alle bei Vita 34 eingelagerten Stammzellpräparate sind außerdem durch die Generali Versicherung AG und die HDI-Gerling Industrie Versicherung AG abgesichert. Die Versicherungen stellen im Falle einer Insolvenz die finanziellen Mittel dafür bereit, dass die eingelagerten Stammzellpräparate für 50 Jahre fachgerecht eingelagert bleiben und beaufsichtigt werden. Diese Form der Versicherung ist nach unserem Kenntnisstand einzigartig. Ich kann also ruhigen Gewissens sagen: Ja, die Stammzellen sind bei uns sicher und in besten Händen.

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