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SNP Schneider-Neureither & Partner

SNP: „Das Interesse an unseren Produkten ist ungebrochen“

11.03.2023 07:57 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

SNP-CEO Jens Amail. Bild und Copyright: SNP SE.

In den vergangenen sechs Monaten hat die Aktie von SNP Schneider-Neureither & Partner rund 35 Prozent zugelegt. Im vierten Quartal gab es mit 70 Millionen Euro zudem einen neuen Rekord bei den Auftragseingängen.

Im Exklusivinterview mit unserer Redaktion beleuchten CEO Jens Amail und COO Gregor Stöckler die momentane Lage bei SNP. Sie sprechen über die Positionierung der Gesellschaft sowie über die aktuelle Auftragslage. Während andere Unternehmen in der Branche Arbeitsplätze abbauen, sieht dies bei SNP ganz anders aus. Die Aktionärsstruktur wird im Gespräch mit den SNP-Vorständen ebenso wenig ausgespart wie der Ausbau des Softwaregeschäfts. Interessante Aussagen gibt es auch zu den Themen Margensteigerung und Dividende.


4investors.de: Herr Amail, Sie sind vom Großkonzern SAP zu SNP gewechselt und seit dem 16. Januar neuer CEO. Wie groß war der „Kulturschock”, wie fallen Ihre ersten Eindrücke aus?

Amail (CEO): SNP genießt einen hervorragenden Ruf als die Nummer 1 für flexible S/4HANA-Datentransformationen und viele Kollegen kommen aus dem SAP-Umfeld. Ich selbst bin in der Region verwurzelt und habe mich bewusst für die Arbeit in einem kleineren Unternehmen entschieden. Von daher fiel mir der Einstieg sehr leicht. Die Positionierung von SNP in einem robusten Wachstumsmarkt, das hervorragende Kunden- und Partnerportfolio sowie das kompetente Team bieten viel Potenzial. Dies wollen wir nutzen und an die anziehende Wachstumsdynamik aus dem Ende des Jahres 2022 anknüpfen.

4investors.de: In der IT-Branche herrscht seit 2022 nicht gerade die beste Stimmung. Viele Aktienkurse - auch von SNP - haben hohe Verluste erlitten. SAP hat gerade den Abbau von 3.000 Stellen angekündigt, insgesamt zieht sich eine „Layoff-Welle” durch die IT-Branche. Ist ein Abbau von Arbeitsplätzen auch bei SNP ein Thema in dem Zusammenhang?

Stöckler: Nein, ein Abbau von Arbeitsplätzen ist bei uns kein Thema. Wir befinden uns auf einem Wachstumskurs. Unser Umsatz war im Jahr 2022 bei einem Plus von rund zehn Prozent so hoch wie nie zuvor. Strategisch sind wir gut aufgestellt. Die digitale Transformation ist für den Erfolg von Unternehmen aller Branchen von hoher Bedeutung. In unserer selbstentwickelten Softwareplattform CrystalBridge® haben wir eine Vielzahl unserer Produkte aus den Bereichen Datenanalyse mit Benchmarking und Monitoring, Cloud-Integration und -Konnektivität sowie Datenmanagement gebündelt. In Kombination mit unseren Services für die Datentransformation sind wir in wachsenden Märkten daher hervorragend positioniert.

4investors.de: SNP will mit dem Strategieprogramm „ELEVATE” die Gewinnspanne vor Zinsen und Steuern gegenüber 2021 um 10 Prozentpunkte steigern. Mit welchen konkreten Maßnahmen soll das Ziel im kommenden Jahr erreicht werden?

Amail: Wir werden im Jahr 2023 daran arbeiten, die Voraussetzungen für profitables Wachstum weiter zu verbessern. Ein wesentlicher Punkt ist das Partner Enablement, im Rahmen dessen wir die Zusammenarbeit mit unseren Partnern weiter intensivieren. Zudem soll der Anteil des margenstarken Softwaregeschäfts gesteigert werden. Wir werden dazu unsere Prozesse, Tools und Kostenstrukturen stärker an den Erfolgsfaktoren eines Softwaregeschäfts ausrichten. Dies umfasst sämtliche Go-to-Market- und Serviceprozesse, das Produktmanagement sowie alle globalen Funktionsbereiche, aber auch die stetige Weiterentwicklung unserer Software. Unterm Strich sind wir überzeugt, mit dem Mix aus Software und Service nicht nur weiterwachsen, sondern auch unsere EBIT-Marge deutlich steigern zu können.

4investors.de: Wie sieht es denn aktuell bei der Auftragslage aus, die ja der Lichtblick in den 2022er-Zahlen war?

SNP-COO Gregor Stöckler. Bild und Copyright: SNP.


Stöckler: Mit dem Auftragseingang sind wir sehr zufrieden. Im vierten Quartal 2022 haben wir mit einem Auftragseingang von 70 Millionen Euro den höchsten Auftragseingang innerhalb eines Quartals der Firmengeschichte erreicht. Die Nachfrage nach unseren Produkten ist in allen Regionen ungebrochen hoch. Besonders hervorzuheben ist die deutliche Zunahme an SAP S/4 HANA Transformationsprojekten von global aufgestellten Unternehmen. Unser Vertrieb ist mit zahlreichen namhaften Kunden in aussichtsreichen Gesprächen und das Interesse an unseren Produkten ist ungebrochen. Das zeigt, wie robust unser Geschäftsmodell auch bei schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist.

4investors.de: Können Aktionäre mit der Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen rechnen, nachdem es seit 2016 keine Ausschüttungen mehr gegeben hat?

Amail: Wir sind ein Wachstumsunternehmen und wollen diesen Kurs fortsetzen. Dazu nehmen wir Investitionen vor, die den Wert unseres Unternehmens nachhaltig steigern werden. Für uns steht das aktuell im Mittelpunkt. Perspektivisch können Dividendenzahlungen jedoch wieder eine Option werden.

4investors.de: In der SNP-Aktionärsstruktur gab es zuletzt einige Bewegung. Das „Manager Magazin” sieht SNP im „Würgegriff der Investoren”. Klingt nach keinem einfachen Job für Sie. Erwarten Sie weitere Probleme aus den Auseinandersetzungen und stärkere Einmischungen der Aktionäre, die nicht alle die gleichen Ziele verfolgen dürften?

Amail: Ich habe die Position des CEO übernommen, um Werte im Sinne aller Stakeholder zu schaffen. Die Bewegungen in der Aktionärsstruktur beobachten wir natürlich und sind mit unseren Aktionären im Austausch. Wolfgang Marguerre hat als größter Aktionär seinen Anteil Anfang 2023 auf knapp unter 30 Prozent aufgestockt. Die Erben des verstorbenen Gründers Andreas Schneider-Neureither sind fast vollständig ausgestiegen. Auch Union Investment und Petrus Advisers haben ihre Anteile aufgestockt. Alle eint letztendlich das Ziel, SNP in eine erfolgreiche Zukunft zu lenken und nachhaltig den Wert zu steigern.

4investors.de: Eines Ihrer strategischen Kernthemen ist der Ausbau des Softwaregeschäfts. Wie kommen Sie dabei voran?

Amail: Die Basis für das Wachstum im Softwaregeschäft ist gelegt. Die technologische Weiterentwicklung der CrystalBridge® bietet den Kunden weitere Funktionen auf einer Plattform. Das kommt gut an. Wir verzeichnen auch ein reges Interesse an den Lösungen für Data Analytics, Datenintegration und Maskierung sensibler Daten bis hin zur Datenarchivierung und -stilllegung. Die Kombination der Softwareplattform mit dem Beratungsgeschäft bietet ein erhebliches Wachstumspotenzial, das wir ausschöpfen wollen. Das gilt auch für unsere Profitabilität. Hier sind wir noch nicht zufrieden.

4investors.de: Ende 2022 haben Sie sich von den verbliebenen Anteilen an der polnischen Tochtergesellschaft getrennt. Wie passt der Verkauf von Tochtergesellschaften zu dem eingeschlagenen Wachstumskurs?

Stöckler: Unsere Mission ist es, SNP in eine erfolgreiche Zukunft mit profitablem Wachstum zu führen. Dazu haben wir unsere Wachstumsstrategie entwickelt. Im Rahmen der Strategie fokussieren wir uns auf das Kerngeschäft, der softwarebasierten Datenmigration sowie dem Datenmanagement im SAP-Umfeld. Zudem haben wir mit dem Verkauf die Konzernstruktur vereinfacht. Im Cloudgeschäft wollen wir das bestehende Potenzial mit Hyperscalern wie Google, Amazon oder Microsoft heben. Das zweistellige Wachstum im Jahr 2022 zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

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