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Vita 34: „Wir sehen großes Interesse an unserer Aktie“

18.07.2017 07:39 Uhr - Autor: Redaktion 4investors  auf twitter

Wolfgang Knirsch, Vorstandsvorsitzender von Vita 34, im Gespräch mit der Redaktion von www.4investors.de. Bild und Copyright: Vita 34.

Bis zu 5 Millionen Euro will Vita 34, die zweitgrößte Stammzellbank in Europa, durch die laufende Barkapitalerhöhung einnehmen. Die Platzierung der neuen Aktien erfolgt zu je 6,10 Euro, der niederländische Hauptaktionär MK Beleggingsmaatschappij Venlo (MKBV) hat sich verpflichtet, für bis zu 3 Millionen Euro neue Aktien zu übernehmen. Hinter MKBV steht Michael Köhler, CEO der börsennotierten Shop Apotheke Europe. „Herr Köhler ist ein Value orientierter Anbieter und teilt unsere Ansicht, dass im Unternehmen und in der Aktie erhebliches Potenzial steckt“, erläutert Wolfgang Knirsch, Vorstandsvorsitzender von Vita 34, im Gespräch mit der Redaktion von www.4investors.de.

Für eine Verunsicherung aufgrund der jüngsten Wechsel in Vorstand und Aufsichtsrat sieht Knirsch aufgrund der Kontinuität in der Buy-and-Build-Strategie keinen Anlass. Zugleich betont er die Vorteile aus der Akquisition des Wettbewerbers Seracell Pharma: „Nach der Übernahme wird die neue Vita 34 der einzige flächendeckende Anbieter im deutschen Markt und der einzige deutsche Anbieter in Europa sein, was unsere Attraktivität für internationale Vertriebspartner weiter steigert.“


www.4investors.de: Vita 34 führt derzeit eine Barkapitalerhöhung im Volumen von bis zu 5 Millionen Euro durch, die der teilweisen Finanzierung der Übernahme des größten deutschen Wettbewerbers Seracell Pharma dienen soll. Wie zuversichtlich sind Sie, die Kapitalerhöhung voll platzieren zu können?

Knirsch:
Wir sehen generell ein großes Interesse an unserer Aktie, besonders auch seit Bekanntgabe der Akquisition und der begleitenden Kapitalmaßnahmen. Für unsere Aktionäre bieten wir die Ausübung der Bezugsrechte mit 6,10 Euro zu einem, wie wir finden, sehr attraktiven Preis an. Daher erwarten wir, dass sich viele bestehende Aktionäre an dieser Kapitalmaßnahme beteiligen. Zudem liegt uns eine Zusage des neuen Investors MK Belegginsmanschappij vor, der bereit ist weitere 3 Millionen Euro im Rahmen der laufenden Kapitalmaßnahme zu investieren.

www.4investors.de: Sie sprechen den neuen niederländischen Hauptaktionär MK Beleggingsmaatschappij Venlo (MKBV) an, hinter dem der Unternehmer Michael Köhler steckt. Mit welchen Argumenten konnten Sie Michael Köhler von einem Engagement überzeugen?

Knirsch:
Herr Köhler ist ein Value orientierter Anbieter und teilt unsere Ansicht, dass im Unternehmen und in der Aktie erhebliches Potenzial steckt. Das gilt insbesondere nach der Übernahme des bisher größten Wettbewerbers im deutschen Markt, der Seracell Pharma.

www.4investors.de: MKBV hat eine sogenannte Backstop-Verpflichtung übernommen. Was versteht man darunter genau und an welche Bedingungen ist diese geknüpft?

Knirsch:
Die im Rahmen einer Bezugsrechtkapitalerhöhung nicht bezogenen Aktien werden nach Ablauf der Bezugsfrist interessierten Investoren angeboten. Herr Köhler hat vorab bereits verbindlich zugesagt, über seine Beteiligungsgesellschaft solche nicht bezogene Aktien bis zu einem Gesamtbetrag von 3 Millionen Euro zu erwerben, sofern der zum damaligen Zeitpunkt noch nicht festgesetzte Bezugspreis 6,50 Euro nicht übersteigen würde.

www.4investors.de: Ist das Engagement von Michael Köhler ein reines Finanzinvestment oder können Sie von ihm auch Unterstützung im operativen Bereich erwarten?

Knirsch:
Herr Köhler hat eine große Expertise im Vertrieb von medizinischen und pharmazeutischen Produkten über das Internet, das auch für unsere Kundenkommunikation ein wichtiger Baustein ist. Daher kann er unsere Produkte und unsere Aktivitäten sehr gut beurteilen. Sein Interesse liegt in der Wertsteigerung des Unternehmens.

Knirsch: „Für eine Verunsicherung gibt es keinen Anlass”

www.4investors.de: In Vorstand und Aufsichtsrat der Vita 34 gab es zuletzt viel Bewegung. Befürchten Sie nicht, dass diese überraschenden Wechsel in den Gremien, insbesondere der plötzliche Abschied des langjährigen CEO Gerth, den ein oder anderen Investor verunsichert haben? Wie begegnen Sie diesen Vorbehalten?

Knirsch:
Für eine Verunsicherung gibt es keinen Anlass. Die begonnenen Maßnahmen, wie z. B. die angekündigten Kapitalmaßnahmen, wurden wie geplant umgesetzt und die Integration der Seracell ist im Zeitplan. Wir kommunizieren offen mit unseren Investoren, über eine professionelle Kapitalmarktkommunikation und in persönlichen Gesprächen.

www.4investors.de: Wird der Wechsel im Vorstand auch eine Strategieänderung bei Vita 34 nach sich ziehen oder setzen Sie gemeinsam mit Ihrem neuen Vorstandskollegen Alexander Starke auf Kontinuität?

Knirsch:
Wir haben im Vorstand im vergangenen Jahr gemeinsam die Buy-and-Build-Strategie für die kommenden Jahre erarbeitet, die auch und gerade im Hinblick auf die Seracell-Übernahme ihren Ausdruck findet. Diesen Weg werden wir im Vorstand gemeinsam fortsetzen.

www.4investors.de: Kommen wir zurück auf die Übernahme von Seracell Pharma zu sprechen. Welche strategische Bedeutung hat diese Akquisition für Vita 34?

Knirsch:
Mit der Übernahme der Seracell AG sichern wir den deutschen Markt gegen den Eintritt neuer Wettbewerber aus dem In- oder Ausland. Die Eintrittsbarrieren sind in diesem Geschäft auf Grund der regulatorischen Anforderungen und des erforderlichen breiten Netzwerkes an Kooperationen mit Entbindungskliniken sehr hoch, so dass wir unsere Marktstellung mit diesem Schritt langfristig sichern. Ferner gehen wir natürlich davon aus, dass das zukünftig höhere Geschäftsvolumen auch zu Effizienzsteigerungen in nicht unerheblichem Maß führen wird.

www.4investors.de: Welchen Einfluss wird die Integration von Seracell auf Ihr Geschäftsmodell und die weitere Internationalisierung haben?

Knirsch:
Nach der Übernahme wird die neue Vita 34 der einzige flächendeckende Anbieter im deutschen Markt und der einzige deutsche Anbieter in Europa sein, was unsere Attraktivität für internationale Vertriebspartner weiter steigert. Neben den erwarteten Synergieeffekten erlaubt uns diese Position in Zukunft auch, unseren Kunden neue attraktive Preismodelle anzubieten. Zusätzlich kommen unsere Vertriebs- und Marketingaufwendungen verstärkt der Marktausweitung anstelle einer Wettbewerbsabgrenzung zugute.

Übernahme soll deutlichen Beitrag aus dem Neukundengeschäft bringen

www.4investors.de: Im Geschäftsjahr 2016 hat Vita 34 eine EBITDA-Marge von 14,1 Prozent ausgewiesen. Wie schnell erwarten Sie aus der Integration von Seracell Pharma positive Effekte auf die Profitabilität?

Knirsch:
Die Seracell-Übernahme wird von Beginn an durch die Übernahme von ca. 40.000 Bestandskunden und die daraus resultierenden Einnahmen aus den jährlichen Einlagerungsgebühren positiv zum Ergebnis beitragen. Darüber hinaus erwarten wir einen deutlichen Beitrag aus dem Neukundengeschäft. Wir planen die Integration und die damit verbundenen Kosten im Wesentlichen in diesem Jahr abzuschließen und ab dem kommenden Jahr den vollen Benefit aus der Übernahme realisieren zu können.

www.4investors.de: Zur kommunizierten Wachstumsstrategie von Vita 34 gehört auch der Ausbau der Innovationsführerschaft durch die Entwicklung von Stammzelltherapeutika und die Einführung neuer Produkte. Was planen Sie konkret und wann werden diese Produkte voraussichtlich marktreif?

Knirsch:
Vita 34 ist von der Zukunft der Stammzelltherapie und insbesondere der regenerativen Medizin überzeugt. Obwohl im Nabelschnurblut und -gewebe die vitalsten und gesündesten Zellen zur Verfügung stehen, arbeiten wir an der Erschließung weiterer Stammzellquellen, wie zum Beispiel aus Zähnen oder Fettgewebe. Für den Bereich Fettgewebe sind wir nun soweit, dass wir bei den zuständigen Behörden eine Herstellerlaubnis beantragen können. Gleichzeitig erarbeiten wir auf der Grundlage von Marktforschungsergebnissen eine geeignete Vermarktungsstrategie.

www.4investors.de: Blicken wir abschließend etwas weiter in die Zukunft. Wie realistisch ist für Vita 34 das Ziel, mittelfristig zur Nummer 1 in Europa unter den Nabelschnurblutbanken aufzusteigen? Peilen Sie dafür weitere Übernahmen an?

Knirsch:
Zunächst konzentrieren wir uns voll auf die Integration der Seracell und die Realisierung der daraus resultierenden Möglichkeiten. Wir planen zurzeit keine weiteren Akquisitionen, sind aber bereit, wenn sich eine geeignete Möglichkeit ergibt.

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