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Commerzbank: Konsumgetragener Aufschwung in Deutschland

25.11.2015 09:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Obwohl der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe seit 3 Monaten vor allem infolge schwacher Auslandsorders sinkt, haben sich die Geschäftserwartungen im November überraschend verbessert. Dies liegt an einer robusten Binnennachfrage, die schon dem BIP im 3. Quartal den Stempel aufgedrückt hatte: Das BIP wuchs real zwar nur um 0,3% ggü. Vorquartal, der Private Verbrauch stieg indes um 0,6% Q/Q, die Binnennachfrage um 0,7%. Bei schwachem Export (+0,2% Q/Q) und steigendem Import (+1,1% Q/Q) kam vom Außenhandel ein negativer Wachstumsbeitrag; die Investitionen (-0,3% Q/Q wie im 2. Quartal) enttäuschten ebenfalls. Nach rund +1,8% in diesem Jahr dürfte sich das BIP-Wachstum in 2016 auf +1,5% abschwächen.

Zinsen und Anleihen

Der gestrige Handel an den Rentenmärkten verlief ruhig, die Kurse pendelten in engen Bandbreiten. Die Fülle an volkswirtschaftlichen Daten konnte keine besonderen Impulse setzen. Für Deutschland wurden die endgültigen BIP-Zahlen für das dritte Quartal bekanntgegeben. Die Wirtschaftsleistung wuchs wie schon im Vorquartal um 0,3% (Näheres siehe „Im Blickpunkt“). Frankreich meldete positive Zahlen zum Geschäftsklima. Der Index stieg auf den höchsten Stand seit August 2011. Der Oktoberwert wurde um einen Zähler nach oben revidiert. Damit legte der Indikator im Jahresverlauf um 8 Punkte zu. Das Ifo-Geschäftsklima in Deutschland hat sich im November überraschend aufgehellt. Der Index stieg von 108,2 auf 109,0 Punkte und liegt so hoch wie seit Juni 2014 nicht mehr. Der Anstieg verwundert, weil die Auftragseingänge von außerhalb des Euroraumes seit Monaten sinken und aktuell 7% unter dem Vorjahreswert liegen. Die starke Nachfrage der deutschen Verbraucher scheint diesen Rückgang zu kompensieren. Die Wirtschaft in den USA ist im dritten Quartal mit 2,1% (Q/Q) stärker gewachsen als in einer ersten Schätzung (+1,5% Q/Q) zunächst angegeben. Ökonomen hatten eine positive Revision des Wertes auf 2,0% erwartet. Auch die Preise am US-Häusermarkt legten deutlicher zu als vorhergesagt. Der Case-Shiller-Hauspreisindex, der die zwanzig größten Ballungsgebiete abdeckt, wuchs im Jahresvergleich um 5,45%.

Aktien

Die europäischen Aktienmärkte tendierten deutlich schwächer. Die Leitindizes büßten um bis zu 1,6% (Österreich) ein. Verantwortlich für den spürbaren Abgabedruck nach den zum Teil üppigen Kursgewinnen der Vorwochen zeichneten mehrere Faktoren. Zum einen belastete der Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges im Grenzgebiet der Türkei und Syrien. Zusammen mit der Reisewarnung der USA (infolge erhöhter weltweiter Terrorgefahr) gerieten u.a. Aktien von Fluglinien und Reiseveranstaltern unter Druck. So büßten die Notierungen der Deutschen Lufthansa und Air France-KLM um 4% bzw. um 3,9% ein. Auch die Börse in Moskau verlor kräftig; der RTS$-Index gab um 3,3% nach. Im Dax (-1,4%) glänzte einzig und allein die Aktie von Volkswagen mit einem Plus von 5,5%. Hier beflügelten positive Aussagen des VW-Chefs Müller. Tagesverlierer war die Aktie von Infineon, die vor Bekanntgabe der Zahlen am Donnerstag 4,6% einbüßte. Selbst die Allianz-Aktie verlor trotz positiver Meldungen hin-sichtlich des anvisierten Gewinns je Aktie und der geplanten Eigenkapitalrendite um 0,9%. Auf europäischer Sektorebene lagen bis auf Öl & Gas (+0,5%) alle Branchen im Minus. Die größten Einbußen verzeichnete der Reisesektor, dessen Indexmitglieder im Schnitt um 2,3% absackten. Die US-Börsen verzeichneten nach anfänglichen Verlusten moderate Kursgewinne. Der Dow Jones-Index gewann 0,1%. Auch in den USA standen Aktien von Fluglinien unter Druck (American Airlines: -2,5%). Auf Sektorebene waren v.a. Energietitel (+2,2%) gefragt. Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich. In Japan (Nikkei 225: -0,4%) zählten Bank- und Brokeraktien zu den größten Verlierern. Hier gab es Berichte über eventuell höhere Eigenkapitalquoten für Finanzinstitute.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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