Raiffeisen: iTRAXX, China-Krise, Rohstoffaktien und Staatsanleihen im Blickpunkt

Österreich stockte gestern zwei Anleihen mit einer Restlaufzeit von fünf bzw. zehn Jahren auf (AT0000386115 bzw. AT0000A1FAP5). Die Emissionsrendite lag bei 0,2 % bzw. 1,076 %. In Summe wurden EUR 1,43 Mrd. aufgenommen. Beide Emissionen waren stark überzeichnet und wurden zu jeweils mehr als 90 % bei ausländischen Banken platziert. Für heute plant Deutschland eine Bondemissionen. Es wird eine Anleihe mit 5-jähiger Restlaufzeit um EUR 4 Mrd. aufgestockt (DE0001141729). Die gestrigen US-Konjunkturdaten brachten keine weitere Klarheit über die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinsanhebung durch die US-Notenbank. Zwar enttäuschte auf der einen Seite der ISM Index für das Verarbeitende Gewerbe, der wohl durch Sorgen über die Exportaussichten sowie die jüngsten Börsenturbulenzen belastet wurde. Auf der anderen Seite allerdings erklommen die Pkw-Absätze den höchsten Stand seit über zehn Jahren und unterstrichen erneut die sehr gute Verfassung des privaten Konsums. Gespannt dürften die Marktakteure auch auf den heutigen Beschäftigungsbericht des privaten Personaldienstleistungsunternehmens ADP blicken. Zwar kann die von ADP veröffentlichte Beschäftigungsentwicklung nicht 1:1 als Prognose für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag herangezogen werden, sie gibt aber meistens eine gute Indikation. Sollte heute tatsächlich wie vom Konsens erwartet eine Zunahme um 200 Tsd. Stellen bekannt gegeben werden, wäre dies mit Blick auf Freitag sicher positiv zu werten.

Aktienmärkte
An den US-Börsen ging es gestern Abend so weiter wie der Dienstag in Asien und Europa begonnen hatte: mit herben Kursverlusten. Die wie erwartet schwächelnde Konjunkturtstimmung in China sowie die implizite Rücknahme der globalen Wachstumserwartungen durch den IWF drückten vehement auf das Sentiment. Aufgrund des damit einhergehenden Rückgangs der Ölpreise traf es die Aktien von Energiekonzernen besonders hart. Aber auch US-Finanztitel standen überproportional stark unter Druck. An der Börse in Tokio riefen die Kursrückgänge der letzten Zeit heute Früh Schnäppchenjäger auf den Plan, sich zu entsprechend günstigeren Einstiegspreisen neu zu positionieren. In Hongkong und auf dem chinesischen Festland gingen die Indices aber weiter – gebremst – abwärts. Auch an den europäischen Börsen sollte sich der Abwärtssog heute zumindest deutlich abschwächen. Seitens Konjunktur- und Unternehmensdaten sind allerdings keine klaren Vorgaben zu erwarten.

Credit
Am 21. September findet der halbjährliche Index-Roll der iTRAXX-Indizes statt. Bereits am 8. September werden die neuen provisorischen Konstituentenlisten präsentiert, die am 14. September endgültig fixiert werden. Sowohl im iTRAXX Main (Investmentgrade) als auch im iTRAXX Crossover ist mit jeweils acht Änderungen zu rechnen. Wir gehen dav on aus, dass Rentokil, Unibail, Brisa, Holcim, GKN, Metro, Svenska und STM den iTRAXX Main verlassen und Lafarge, Michelin, Linde, AstraZenenca, Deutsche Post, SABMiller, Bayerische Landesbank und TDC zum Index hinzukommen werden. Im iTRAXX Crossover könnten Metsa, Smurfit Kappa, New Look, Eileme, TVN, Clariant, Abengoa und Norske Skog aus dem Index ausscheiden, während Renault, Heidelberg, GKN, Grohe, Ephios, Kirk Beauty, Silk Bidco und Novalis neu aufgenommen werden könnten. Am Primärmarkt emittierte Unicredit Bank Austria gestern einen Covered Bond. Bei einem Emissionsvolumen von EUR 500 Mio. und einer Laufzeit von sieben Jahren beträgt die Risikoprämie MS+5 Basispunkte.

China
Chinas Aktienmärkte liegen aktuell nur leicht im Minus wobei teilweise starke Verluste zu Beginn der Börsensitzung im späteren Verlauf aufgeholt wurden. Der Yuan hat sich weiter befestigt und notiert aktuell bei 6,36 zum USD. Heute war der letzte Börse- Handelstag dieser Woche, ab morgen beginnen die Feierlichkeiten zum Ende des 2. Weltkriegs in Asien vor 70 Jahren.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Tschechischer PMI deutet auf weitere Expansion hin
- HU: PMI-Index für das verarbeitende Gewerbe flirtet mit Ständen unter 50
- PL: Vom geldpolitischen Ausschuss werden heute keine Überraschungen erwartet
- PL: Stärkster Rückgang des PMI seit 2005
- RO: Gestern tätigte die NBR ein Repo-Geschäft in Höhe von 1,9 Mrd. RON
- RU: Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe fällt weiter
- HR: Auktion 1-jähriger Schatzanweisungen stieß auf nur geringe Nachfrage

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!