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Raiffeisen: Griechenland-Referendum, Grexit, Aktienmarkt und Staatsanleihen im Blickpunkt

06.07.2015 09:28 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Mit einem deutlichen Nein (61,3 zu 38,7 %) brachte die Volksabstimmung eine klare Unterstützung für den Kurs der griechischen Regierung. Bei EUR/USD hielten sich die Auswirkungen in Grenzen (von knapp über 1,11 auf knapp unter 1,10 mit anschließend wieder leichter Erholung auf 1,103), erfolgte damit dem Muster vom letzten Montag, allerdings sogar mit weniger Rückgang als vor einer Woche. Der überraschende Rücktritt von Finanzminister Varoufakis heute Morgen, der offensichtlich die Wahrscheinlichkeit einer Verhandlungslösung erhöhen soll und als erstes Einlenken Griechenlands interpretiert wird, hat EUR/USD inzwischen sogar schon auf 1,107 steigen lassen. Obwohl mit dem „Nein“ die Verhandlungen noch schwieriger geworden sind und ein Grexit ein großes Stück wahrscheinlicher wurde (wenngleich immer noch abwendbar), scheint das daraus resultierende Drohpotenzial für die Finanzmärkte immer geringer zu werden. Unserer Meinung nach zu recht, da mit ESM und EZB-Anleihekäufen inzwischen effektive Instrumente verfügbar sind, um andere Peripheriemärkte gegen eine signifikante Ansteckung abzuschirmen. Die sich weiter entfaltende griechische Tragödie (die sich in ihrem Ergebnis für Griechenland wohl noch deutlich verschlechtern wird) sollte in ihren fundamentalen Auswirkungen damit im Wesentlichen auf Griechenland beschränkt bleiben. Dementsprechend werden heute Morgen die Märkte zwar in zu erwartender Weise auf das Nein reagieren (Risky Assets im Minus, sichere Häfen stärker eröffnen). Die Finanzmärkte scheinen aber zu einem ähnlichen Ergebnis zu kommen wie wir, nämlich dass ein Grexit für die Eurozone inzwischen verkraftbar ist. Heute steht wieder eine Entscheidung der EZB zur Höhe des griechischen ELA an: Wir gehen davon aus, dass die bisherige Unterstützung beibehalten, der Kreditrahmen aber nicht (substanziell) erhöht wird. Datenseitig werden heute der ISM-Index für den Dienstleistungssektor (USA, weiter auf hohem Niveau), deutsche Auftragseingänge (kleines Monatsplus) und der Sentix-Index (starker Rückgang unter Konsensus) publiziert.

Aktienmärkte
Das klare Nein der Griechen zu den Sparforderungen wird heute nicht spurlos an den Aktienmärkten vorübergehen. Erster Vorbote diesbezüglich war der japanische Aktienmarkt, der aktuell mehr als zwei Prozent eingebüßt hat. Wir gehen davon aus, dass auch die europäischen Aktienmärkte mit Kursrückgängen in die neue Handelswoche starten werden, da die Märkte bislang die Entwicklung eines Wegs zum Grexit noch nicht ganz antizipiert haben. Die Nervosität an den Märkten wird auf jeden Fall erst einmal hoch bleiben und weiter im Bann des scheinbar nicht enden wollenden Griechenland-Dramas stehen. Der am Dienstag stattfindende Gipfel der Eurozonen-Staaten sollte dann mehr Einblick geben, ob es neue Verhandlungen mit Griechenlands Regierung über Hilfen gibt.

Credit
Die Richtung für den Wochenstart auf den europäischen Credit-Märkten scheint vorgegeben – die Frage ist lediglich wie heftig die Korrekturen ausfallen. Als Anhaltspunkt dafür könnten die Marktreaktionen des letzten Montags dienen, dem ersten Handelstag nach der Bekanntgabe durch die griechische Regierung ein Referendum abzuhalten. Der iTraxx Europe beispielsweise weitete sich von 66 BP auf 76 BP aus. Der iTraxx Crossover korrigierte um 45 BP auf 335 BP. Ähnlich war die Lage bei Finan ztiteln. Der iTraxx Financial Senior verzeichnete eine Spreadausweitung um 14 BP auf 91 BP, während der iTraxx Financial Subordinated von 160 BP auf 180 BP anstieg.

Zentraleuropa / Osteuropa
- PL: Absolute Mehrheit laut jüngsten Umfragen für PiS
- RO: Rückgang der Einzelhandelsumsätze, Grundtendenz jedoch nach wie vor positiv
- HR: Auslandsverschuldung bei 114,5% des BIP; positiver Trend der Einzelhandelsumsätze
- BA: Einzelhandelsumsatz im Mai mit starken Zahlen

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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