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Nord LB – Deutsche Auftragseingänge: Jahresauftakt überrascht negativ

05.03.2015 09:53 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Heute Morgen hat das Statistische Bundesamt Zahlen zur Entwicklung der Auftragseingänge im Berichtsmonat Januar vorgelegt. Demnach haben sich die Neuaufträge zu Jahresbeginn im Vergleich zum Jahresende 2014 saisonbereinigt deutlich verringert. Der Rückgang um fast 4% M/M muss als negative Nachricht eingestuft werden. Vor dem Hintergrund der wirklich starken Dezemberzahlen waren wir zwar ohnehin von einer gewissen Normalisierung ausgegangen, das Ausmaß der Gegenbewegung überrascht nun aber doch. Auf Jahressicht ergibt sich damit ein leichtes Auftragsminus um 0,1%.

Für den Rückgang der Orders war im Januar sowohl eine niedrigere Inlandsnachfrage als auch ein schwächeres Bestellverhalten aus dem Ausland verantwortlich. Die Neuaufträge aus Deutschland selbst gaben um 2,5% gegenüber dem Vormonat nach. Die Auslandsbestellungen gingen um 4,8% M/M zurück, wobei vor allem die Nachfrage aus dem gemeinsamen Währungsraum – nach allerdings zuletzt starken Monaten – mit -9,0% M/M einen spürbaren Einbruch erlitten hat.

Wir sind dennoch vorsichtig optimistisch, dass die morgen zur Veröffentlichung anstehenden Daten zur Entwicklung der Industrieproduktion etwas positiver ausfallen. Entsprechend rechnen wir mit einem leichten Produktionsanstieg in einer Größenordnung von etwa 0,3% M/M aus. Hier sollte sich der massive Auftragszuwachs im Dezember zumindest teilweise in der Produktionsentwicklung niedergeschlagen haben.

Für die nächsten Monate bleiben wir optimistisch. Auch wenn die Auftragseingänge im Januar hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind, sollte der konjunkturelle Aufschwung hierzulande intakt bleiben. Hierfür spricht einerseits die positive Bewegung bei den einschlägigen Stimmungsindikatoren, die sich trotz gewisser Risikofaktoren auf hohem Niveau stabilisiert haben. Andererseits legt die anhaltend freundliche Entwicklung am Arbeitsmarkt nachhaltig positive Wachstumsimpulse von Seiten der Binnenkonjunktur nahe. Der ungebrochene Trend eines Beschäftigungsaufbaus sollte, gepaart mit sehr ordentlichen Nominallohnzuwächsen, entsprechende Impulse für die Nachfrage der privaten Haushalte liefern.

Die Märkte reagierten erwartungsgemäß kaum auf die Zahlen zu den Neuaufträgen. Ohnehin dürften die meisten Investoren auf die Pressekonferenz im Anschluss an die EZB-Ratssitzung am heutigen Nachmittag warten und sich bis dahin in eine abwartende Haltung begeben. Allerdings sollte man die Erwartungen an die Ausführungen von Mario Draghi nicht allzu hoch schrauben. In den vergangenen Tagen war viel davon zu lesen, dass die Märkte auf eine Konkretisierung zu dem Ende Januar beschlossenen Ankaufprogramm warten. Wir glauben allerdings nicht, dass die Notenbank hier größere Neuigkeiten für die Marktteilnehmer bereithält, zumal die wesentlichen Eckpunkte des Programms bereits bekannt und somit transparent sind.

Fazit: Die heutigen Zahlen zur Entwicklung der deutschen Auftragseingänge zu Jahresbeginn enttäuschen durchaus. Saisonbereinigt kam es zu einem Rückgang der Neubestellungen um 3,9 M/M. Zwar relativiert sich das Bild vor dem Hintergrund der wirklich sehr starken Vormonatsentwicklung, die eine gewisse Normalisierung – den sogenannten Mean-Reversion-Effekt – hatte erwarten lassen. Allerdings bleibt die Entwicklung doch recht deutlich hinter den Erwartungen zurück. Der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland sollte aber dennoch intakt bleiben.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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