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Manz: „Positive Perspektiven“ für die Solarsparte – Margen sollen deutlich steigen

12.01.2015 07:49 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Konzernchef Dieter Manz im Interview mit der Redaktion von www.4investors.de.

Kann Manz bald den lange erwarteten Abschluss zum Verkauf einer CIGSfab Produktionslinie in der Solarsparte melden? Ein Vertrag samt Anzahlung liege vor, man verhandelt mit dem Kunden über letzte Details. Derweil kommen in anderen Sparten millionenschwere Großaufträge für den Konzern herein. Unternehmenschef Dieter Manz macht sich daher keine großen Sorgen über die diversen weltweiten Krisenherde. Im Interview mit www.4investors.de bestätigt er die Planungen für 2014 und stellt steigende Renditen in Aussicht.


www.4investors.de: Die Branche Consumer Electronics, die für ihre Battery- und insbesondere die wichtige Displaysparte von herausragender Bedeutung ist, ist sehr abhängig vom Verbrauchervertrauen. Machen ihnen die diversen Krisen in der Welt Sorgen?

Manz: Absolut nicht. Die Aussichten in beiden Geschäftsbereichen Display und Battery sind ausgezeichnet. Im Geschäftsbereich Display profitieren wir aus unterschiedlichen Gründen: Weltweit steigt die Nachfrage nach Smartphones, Tablet-Computern und Touch-Notebooks, wodurch mehr Produktionskapazitäten notwendig werden. Gleichzeitig werden bei den Endgeräten fortlaufend neue Technologien wie beispielsweise OLED- oder flexible Displays eingeführt. Bestehende Kapazitäten müssen deshalb durch neuartige Produktionslösungen ersetzt werden. Als etablierter Partner der Industrie sind wir bei unseren Kunden sehr früh in den Entwicklungsprozess mit eingebunden und profitieren entsprechend von diesen Trends.

Im Geschäftsbereich Battery haben wir unser Technologieportfolio im vergangenen Jahr mit dem Zukauf der Manz Italy, ehemals Arcotronics, komplementiert. Heute sind wir außerhalb Japans und Chinas der führende Maschinenbauer in diesem Bereich und meines Wissens der einzige weltweit, der über solch ein umfassendes Technologie-Knowhow bei der Produktion von Lithium-Ionen-Batterien verfügt. Und das Marktpotenzial ist immens. Das zeigen nicht zuletzt die Großaufträge mit einem Gesamtvolumen von rund 40 Millionen Euro, die wir zum Jahreswechsel erhalten haben. Mit den Aufträgen über innovative Produktionsanlagen für Lithium-Ionen-Batterien elektronischer Geräte heben wir den Geschäftsbereich in neue Umsatzregionen. Und mittel- bis langfristig erwarten wir zusätzliche positive Impulse aus der Elektromobilität und stationären Energiespeicherung. Insgesamt sind wir deshalb sehr positiv für die weitere Entwicklung der Geschäftsbereiche Display und Battery gestimmt.

www.4investors.de: Sie haben mit den Neunmonatszahlen einen Umsatz zwischen 280 Millionen Euro und 300 Millionen Euro und ein positives EBIT in Aussicht gestellt. Können sie die Zahlen bestätigen, oder sind Überraschungen möglich, unter anderem aufgrund von Schwächen bei Asiens Konjunktur?

Manz: In allen drei Geschäftsbereichen sind die Märkte der Endprodukte global. Insofern bereitet uns eine schwächere Konjunktur in Asien aktuell kein Kopfzerbrechen. Unsere Prognose 2014 können wir entsprechend bestätigen.

www.4investors.de: Die Analysten von Close Brothers Seydler haben das Neunmonatsergebnis als schwach bezeichnet, während der Umsatz im Plan gelegen habe. Hat sich ihre Ergebnissituation im vierten Quartal gebessert?

Manz: Zum 30. September 2014 erreichte unser Umsatz mit rund 251 Millionen Euro ein Rekordniveau und lag etwa 18 Prozent über dem Vorjahr. Bei einem positiven operativen Ergebnis (EBIT) lag die Profitabilität innerhalb unserer kommunizierten Erwartungen. Allerdings sehen auch wir deutliches Steigerungspotenzial und wollen mittelfristig wieder zweistellige EBIT-Margen erwirtschaften.

Mit Hinblick auf das Ergebnis möchte ich noch erläutern: Wir verfolgen eine Diversifizierungsstrategie in unterschiedliche Technologien und wachstumsstarke Branchen, um Chancen der einzelnen Branchen nutzen zu können und das Unternehmen gleichzeitig stabiler und unabhängiger von branchentypischen Zyklen aufzustellen. Entsprechend haben wir auch in den vergangenen Jahren stetig in den Solarbereich investiert und verfügen mit unserer schlüsselfertigen Produktionslinie CIGSfab über eine der führenden Technologien weltweit, die bereits heute eine profitable PV-Produktion ermöglicht. Bei ausbleibenden Aufträgen belasten diese Investitionen natürlich das Ergebnis zunächst. Allerdings sind wir von den Vorteilen unserer CIGS-Dünnschichttechnologie fest überzeugt. Wir erwarten, dass wir von den unumgänglichen Neuinvestitionen der Industrie in neue Produktionsanlagen profitieren werden. Gleichzeitig sind wir im Geschäftsbereich Battery mit dem Kauf der Manz Italy in Vorleistungen getreten, um uns den Markt für Consumer Electronics zu erschließen. Dass sich dieses Investment lohnt, zeigen die Aufträge von insgesamt mehr als 50 Millionen Euro, die wir seit der Übernahme im Bereich Battery erhalten haben. Unter dem Strich sehen wir also, dass unsere Strategie aufgeht und Früchte trägt.

Konkrete Zahlen für das vierte Quartal 2014 kann ich an dieser Stelle selbstverständlich noch nicht nennen. Wir rechnen jedoch damit, dass wir unsere selbstgesteckten Ziele für das Gesamtjahr 2014 erreicht haben. Für eine profitable Geschäftsentwicklung entscheidend sind jedoch die sehr guten Aussichten in allen drei strategischen Bereichen Display, Battery und Solar – und ich sehe die Manz AG als Hightech-Maschinenbauer ausgezeichnet positioniert, um die Chancen in allen Bereichen nutzen zu können.

www.4investors.de: Der Markt wartet weiterhin auf Vertriebserfolge in ihrer Solarenergiesparte. Wie hat sich das vierte Quartal in dieser Sparte für Manz entwickelt?

Manz: Für das Gesamtjahr 2014 rechnen wir mit einem leichten Wachstum im Bereich Solar, wenngleich wir hier wirklich von einem noch sehr niedrigen Niveau sprechen. Die CIGSfab betreffend, ist der Stand weiterhin unverändert. Wir sind mit mehreren Parteien in intensiven Gesprächen, das Interesse am Markt ist da. Wir haben auch bereits seit dem dritten Quartal 2014 einen unterzeichneten Vertrag inklusive Anzahlung vorliegen. Allerdings wollen wir von dem Kunden, dass er 100 Prozent der Zahlung über einen Akkreditiv absichert. Und das gestaltet sich zugegebener Maßen etwas zäher, als wir bisher dachten.

www.4investors.de: Welche Aussichten sehen sie für die Solarbranche im Jahr 2015? Wird es die schon lange erwarteten Verkäufe von CIGS- Produktionslinien geben können, oder ist die Krise in der Branche zu stark?

Manz: Bei den aktuellen Marktbedingungen – weiter wachsender Endkundenmarkt und ein stabiles Preisniveau für Solarzellen und -module – muss die Industrie wieder in neue und effiziente Produktionsanlagen investieren. Das ist eine Chance für uns als innovativer Maschinenbauer und unsere CIGS-Dünnschichttechnologie, die wir nutzen möchten. Entsprechend positiv sehen wir die Perspektiven im Bereich Solar für 2015.

www.4investors.de: Wäre für sie eine Trennung von dem Bereich denkbar, wenn sich hier weiter keine Verbesserung in der Auftragslage abzeichnet? Welche Belastungen könnte ein solcher Schritt für Manz mit sich bringen?

Manz: Aufgrund der beschriebenen positiven Marktsituation ist die Aufgabe des Solarbereichs derzeit keine Option für uns. Allerdings prüfen wir Möglichkeiten, wie wir unser Engagement in diesem Bereich insgesamt effizienter gestalten können.

www.4investors.de: Welche Chancen ergeben sich für Manz aus dem Trend Elektroautos? So hat zum Beispiel Tesla angekündigt, in den kommenden Jahren neue Batteriefabriken bauen zu wollen. Können sie hier zum Zuge kommen und wenn ja, mit welchem Zeitraum müssen Investoren rechnen?

Manz: Tesla hat für deutlich frischen Wind in der Automobilbranche und der Weiterentwicklung der Batterietechnologie gesorgt. Wir arbeiten bereits seit Jahren mit unseren Kunden aus der E-Mobilität an der Entwicklung innovativer Produktionsanlagen für Lithium-Ionen-Batterien und verfügen entsprechend über ausgewiesenes Knowhow in diesem Bereich. Selbstverständlich suchen wir auch den Kontakt zu Tesla, um von diesem ambitionierten Projekt profitieren zu können. Signifikante Aufträge aus dem Bereich Elektromobilität sehe ich aber erst mittelfristig.

www.4investors.de: Sind für die Display- und Batteriesparte in der nächsten Zeit weitere Aufträge aus der Sparte der Konsumentenelektronik zu erwarten?

Manz: Die Aussichten sind wie erwähnt in beiden Bereichen sehr gut. Die Auftragsentwicklung 2015 im Geschäftsbereich Display schätze ich vergleichbar zum Vorjahr ein und im Bereich Battery sehe ich durchaus die Chance auf Folgeaufträge. Genaueres werden wir dann aber zu gegebener Zeit mitteilen.

www.4investors.de: Mit welchen Zahlen können Investoren im Jahr 2015 bei Manz rechnen?

Manz: Wir sind als Hightech-Maschinenbauer mit den drei Geschäftsbereichen Display, Battery und Solar auf schnell wachsenden Märkten ausgezeichnet positioniert. Entsprechend sind die Voraussetzungen sehr gut, um die positive Geschäftsentwicklung der Manz AG fortführen zu können. Unsere Jahresplanung werden wir dann mit dem Geschäftsbericht 2014 am 27. März veröffentlichen.

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