Börse am Morgen: DAX, Total Energies, Eli Lilly, Konjunkturdaten - Nord LB

Aufatmen: Die Ratingagentur Moody´s hat Italiens Bonitätsnote bestätigt und einen weiteren Verbleib des Landes im anlagewürdigen Bereich in Aussicht gestellt. Bei der Überprüfung der Kreditwürdigkeit der drittgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone ließ Moody´s am Freitag die Einstufung „Baa3“ unverändert und hob den Ausblick für künftige Bewertungen auf „stabil“ von zuvor „negativ“ an. Wegen des bisher negativen Ausblicks war an den Finanzmärkten und in der Politik befürchtet worden, Italiens Verbindlichkeiten würden mit einer Herabstufung der Note als Ramsch („Non-Investment Grade“) bewertet. Dies hätte Schockwellen an den Finanzmärkten in Europa und darüber hinaus auslösen können.

Das Auftragspolster der deutschen Industrie ist im September im Rekordtempo geschmolzen. Der Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe sank um 5,4% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn dieser Statistik im Jahr 2015. Im Vergleich zum Vormonat gab das mit minus 0,8% bereits den 3. Rückgang in Folge. Dafür sorgten vor allem 2 Vorzeigebranchen: Im Maschinenbau fiel der Auftragsbestand um 2,7% niedriger aus als im Vormonat, während er in der Autoindustrie sogar um 2,9% abnahm. Vertreter einer straffen Geldpolitik innerhalb der EZB haben Börsenspekulationen auf rasche Zinssenkungen der Euro-Notenbank gedämpft. Bundesbank-Präsident Nagel hält es noch nicht einmal für ausgemacht, ob die EZB nach ihrer Serie von Zinsanhebungen bereits auf dem Zinsgipfel angelangt ist, wie er auf dem European Banking Congress sagte.

Die EU hat strengere Strafen für Umweltkriminalität beschlossen. Unter der neuen Regelung sollen Straftaten, die zum Tode führen, mit 10 Jahren Gefängnis bestraft werden. Zudem können Unternehmen mit 3 oder 5% ihres weltweiten Jahresumsatzes belangt werden. Die Liste der Umweltverbrechen wurde von 9 auf 18 erweitert. Dazu gehört auch der Einsatz von Quecksilber.

Das Wohnungsbaugeschäft in den USA hat sich im Oktober überraschend belebt. Die Zahl der neu begonnenen Projekte stieg hochgerechnet auf das gesamte Jahr um 1,9 Prozent auf 1,372 Millionen, wie das Handelsministerium in Washington am Freitag mitteilte.

Wochenausblick

Der Start in diese Woche fällt datenseitig recht verhalten aus. Vermutlich ist die Veröffentlichung des letzten FOMC-Sitzungsprotokolls am Dienstagabend mit Implikationen für die FOMC-Sitzung am 13. Dezember schon das einzige Highlight. Sicherlich werden die Finanzmarktteilnehmenden dann auf die US-Auftragseingänge langlebiger Güter am Mittwoch schauen. Am Donnerstag und Freitag folgen einige wichtige Umfrageergebnisse zu den Unternehmensstimmungen: Zunächst kommen die Einkaufsmanagerindizes von S&P aus den verschiedenen Ländern auf den Tisch, gefolgt von dem Wochenhighlight – dem deutschen ifo-Geschäftsklimaindex am Freitag.

Aktienmärkte

Der deutsche Aktienmarkt hat seine jüngste Rally zum Wochenschluss fortgesetzt. Für den deutschen Leitindex war es eine perfekte Woche: 5 Handelstage mit Pluszeichen und insgesamt ein Gewinn von 4%. DAX +0,84%; MDAX +1,21%; TecDAX +0,51%.

Zweifel an baldigen Zinssenkungen der US-Notenbank Fed nach Aussagen wichtiger Vertreter haben die Wall Street dagegen in Schach gehalten. Bei den Einzelwerten stand Applied Materials (-4%) im Fokus. US-Behörden ermitteln Insidern zufolge gegen den Chiphersteller wegen einer etwaigen Umgehung der Exportbeschränkungen gegen China. Dow Jones +0,01%; S&P 500 +0,13%; Nasdaq Comp. +0,08%.

Unternehmen

Der französische Energiekonzern Total Energies will in Zukunft eine zentrale Rolle auf dem deutschen Strommarkt spielen. Neben der geplanten Entwicklung von zwei riesigen Windparks vor der deutschen Küste signalisieren die Franzosen nun auch erstmals Interesse beim Neubau von Gaskraftwerken einzusteigen.

Der US-Pharmakonzern Eli Lilly will 2 Mrd. EUR in ein neues Werk in Rheinland-Pfalz investieren. Staatliche Subventionen sollen bei der Investition von Lilly nicht fließen.

Devisen und Rohstoffe

Der EUR hat am Freitag die Marke von 1,09 USD überwunden und ist auf den höchsten Stand seit Ende August gestiegen.

Die Ölpreise steuerten trotz Erholungskurs auf ihren 4. Wochenverlust in Folge zu. Anleger sorgten sich um die weltweite Ölnachfrage.

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