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Marinomed: Drei Asse im Ärmel

23.05.2023 13:38 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

Vor allem Carragelose, in Deutschland als Algovir Nasenspray bekannt, hat Marinomed bekannt gemacht. Bild und Copyright: luchschenF / shutterstock.com.

Im ersten Quartal steigert Marinomed den Umsatz von 2,41 Millionen Euro auf 3,32 Millionen Euro. Dies ist ein neuer Rekord. Vor allem Carragelose, in Deutschland als Algovir Nasenspray bekannt, hat zum starken Umsatzplus beigetragen. Viele Verbraucher haben das Spray in der Pandemie genutzt, um sich vor Corona besser zu schützen.

Dazu CEO Andreas Grassauer: „Im ersten Quartal 2023 konnten wir zeigen, dass Carragelose auch im post-pandemischen Umfeld ein nachhaltig wachsender Geschäftszweig ist. Mit neuen klinischen Daten, die wir im ersten Quartal zur Wirksamkeit von Carragelose gegen Heuschnupfen publiziert haben, konnten wir zudem die Basis für ein zukünftig ganzjähriges Produktportfolio schaffen.“ Die Gesellschaft will Carragelose möglichst rasch auch in den USA auf den Markt bringen. Dort laufen die Arbeiten zusammen mit Procter & Gamble.

Bei der Frühjahrskonferenz von Equity Forum sagt Grassauer im Gespräch mit unserer Redaktion, dass es bei Carragelose das Ziel ist, dass sich das weitere Wachstum fortsetze. Den anstehenden Markteintritt in den USA nach einer erfolgreichen Zulassung sieht er als Riesensprung an. Das würde sich auch beim Umsatz spürbar bemerkbar machen.

Das EBIT von Marinomed liegt zum Jahresauftakt bei -1,39 Millionen Euro (Vorjahr: -1,24 Millionen Euro). Unterm Strich gibt es einen Verlust von 2,06 Millionen Euro (Vorjahr: -1,84 Millionen Euro). Für Forschung und Entwicklung werden 1,9 Millionen Euro (Vorjahr: 1,6 Millionen Euro) ausgegeben. Die liquiden Mittel verringern sich von 8,17 Millionen Euro auf 7,02 Millionen Euro. Pro Quartal benötigt Marinomed, so Grassauer in Frankfurt, rund 1 Million Euro. Damit ist man auf längere Zeit durchfinanziert. Außerdem rechnet er mit weiteren Meilensteinzahlungen und den steigenden Umsätzen bei Carragelose.

Suche nach Partnern läuft

Die klinische Entwicklung von Budesolv (gegen allergische Rhinitis) und Tacrosolv (gegen entzündliche Augenerkrankungen) hat bei Marinomed weiter hohe Priorität. Bei Budesolv arbeitet die Gesellschaft an neuen Partnerschaften, nachdem man in China eine Vereinbarung mit Luoxin eingegangen ist. Grassauer bestätigt, dass entsprechende Verhandlungen laufen. Er spricht von einer „sehr, sehr spannenden Zeit“. Dabei will man sich bei Marinomed nicht um den Vertrieb kümmern, das überlässt man den künftigen Partnern. Dies sei nicht die Kernkompetenz von Marinomed, so Grassauer.

Bei Tacrosolv ist das österreichische Unternehmen ebenfalls auf der Suche nach einem Partner. Hier steht eine Phase-III-Studie an, die möglichst von einem Kooperationspartner durchgeführt werden soll, um Kosten zu sparen. Derzeit läuft dafür ein strukturierter Suchprozess. Bis das Augenmittel aber an den Markt kommt, zeigt der Kalender das Jahr 2026 oder 2027 an, wenn alles normal verläuft.

Eine genaue Prognose für das laufende Jahr gibt es bei Marinomed nicht. Auch auf Nachfragen wiegelt Grassauer ab. Gerechnet wird jedoch für 2023 mit weiter steigenden Carragelose-Umsätzen und mit stabilen F&E-Kosten. Unterm Strich sollte ein operativer Verlust stehen. Am Rande der Konferenz sagt Grassauer, dass er möglichst bald auf schwarze Zahlen setze. Dazu reiche eine größere Meilensteinzahlung, ein großer Deal aus. Bis es so weit ist, muss man vielleicht gar nicht so lange in die Zukunft blicken.

Mit einem Aspekt ist Grassauer sehr unzufrieden, der aktuelle Kurs behagt ihm nicht. Da er selber 16 Prozent an Marinomed hält, ist das Eigeninteresse an einer guten Entwicklung sicherlich vorhanden. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie rund 52 Prozent verloren. Dies hängt auch mit der aktuellen Marktlage zusammen, die Biotech-Branche stand insgesamt unter Druck. Grassauer verspricht, seine Hausaufgaben zu machen und die Firma so zu führen, dass sie in die Gewinnzone kommt. Dann sollte sich auch die Kursentwicklung wieder verändern. Und wenn Marinomed Gewinne erwirtschaftet, „hätte auch eine Dividende einen gewissen Charme“, so Grassauer.

Im April haben die Analysten von FMR ihre Kaufempfehlung für die Aktien von Marinomed (WKN: A2N9MM, ISIN: ATMARINOMED6, Chart, News) bestätigt. Das Kursziel sehen sie bei 85,00 Euro. Erwartet wird von ihnen 2023 ein Umsatz von 21,2 Millionen Euro, der Verlust je Aktie soll bei 3,06 Euro liegen. Für 2024 prognostizieren sie einen Umsatz von 24,1 Millionen Euro und einen Gewinn je Aktie von 3,22 Euro.

Heute gewinnen die Aktien von Marinomed 7,1 Prozent auf 39,00 Euro.

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