US-Daten noch einmal im Fokus - Börsen-Ausblick u.a. mit Hornbach, Immobilienpreise - Nord LB

Die dt. Steuereinnahmen haben laut Monatsberichts des Bundesfinanzministeriums im Nov. um 2,0% (Okt.: +6,1%) ggü. dem Vorjahr zugelegt. Das verlangsamte Wachstum wurde auf Sondereinflüsse bei der Einfuhrumsatzsteuer und der Körperschaftssteuer zurückgeführt. Während der ersten elf Monate des Jahres stiegen die Steuereinnahmen insgesamt um 8,7% und lagen über den Schätzungen für das Gesamtjahr. In seiner Beurteilung der wirtschaftlichen Lage bleibt das Ministerium vorsichtig. Trotz des "überraschend positiven" Wirtschaftswachstums von 0,3% in Q3 blieben die konjunkturellen Aussichten weiterhin getrübt, hieß es.

Die Lieferprobleme im dt. Einzelhandel haben nach einer Ifo-Umfrage im Weihnachtsgeschäft etwas nachgelassen. Nach 71,1% im November beklagten im Dezember nur noch 62,2% der Händler Lieferengpässe. Zudem nahm der Pessimismus unter den Einzelhändlern mit Blick auf die kommenden Monate weiter ab. Der Handel mit Unterhaltungselektronik ist weiterhin am stärksten betroffen. Nahezu alle Händler berichteten von Lieferengpässen. Problematisch bleibt die Situation auch für den Autohandel, den Handel mit Haushaltsgeräten sowie für die Supermärkte, wo jeweils rund 86% fehlende Ware beklagten.

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind in Q3 um durchschnittlich 4,9% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Damit hat sich die Preissteigerung im Vergleich zum zweiten Quartal (+9,7%) nahezu halbiert.

Ausblick

Am letzten Tag vor Heiligabend stehen hauptsächlich noch Veröffentlichungen aus den USA an. Diese gehören zwar eher nicht zu der Gilde aus der ganz ersten Reihe, sind aber durchaus nicht irrelevant. Die US-Auftragseingänge langlebiger Güter (Durables) erwarten wir mit -0,5% M/M klar im Minus, was vor allem dem Einbruch bei den Flugzeugbestellungen bei Boeing geschuldet ist. Exklusive des Transportsektors dürfte sich wohl eine Art Stagnation im November ergeben haben. Für die Prognose des BIP-Wachstums der USA im laufenden IV. Quartal bedeutsam sind die Novemberzahlen der persönlichen Ausgaben, für die grundsätzliche Preistendenz sind die persönlichen Einkommen sicherlich interessant. Und in Euroland darf noch ein Blick auf das belgische Unternehmensvertrauen für Dezember genossen werden – kann es doch aufgrund seiner Struktur gute Hinweise auch für die konjunkturelle Tendenz ganz Eurolands liefern.

Renten- und Aktienmärkte

Der Vizepräsident der EZB, de Guindos, bekräftigte die Absicht der Notenbank zu weiteren deutlichen Zinserhöhungen. Vor diesem Hintergrund gaben deutsche Bundesanleihen nach.

Der deutsche Aktienmarkt und die US-Börsen litten unter überraschend gut ausgefallenen US-Konjunkturdaten (Zinserhöhungsängste),besonders betroffen waren US-Tech-Werte. DAX -1,30%, MDAX -1,50%, TecDAX -1,33%. Dow -1,05%, S&P-500 -1,45%, Nasdaq. -2,18%.

Unternehmen

Die Hornbach-Gruppe hat in Q3 des GJ 2022/23 dank einer anhaltend starken Nachfrage nach Bau- und Heimwerkerprodukten mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis ging allerdings aufgrund des Inflationsdrucks und gestiegener Betriebsund Personalkosten erneut zurück. Der Umsatz stieg um 10,4% auf 1,55 Mrd. EUR, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 48,9 Mio. EUR um 12,6% unter dem Vorjahreswert. Für das GJ 2022/23 wird ein leichter Anstieg des Nettoumsatzes (5,88 Mrd. EUR) und ein Rückgang des ber. EBIT im niedrigen zweistelligen %-Bereich ggü. dem VJ (362,6 Mio. EUR) erwartet.

Devisen und Rohstoffe

Die Zinserhöhungsängste der Anleger beflügelten den krisenfesten USD.

Die Nachwirkungen der am Mittwoch bekanntgegebenen rückläufigen Rohöllagerbestände hat die Ölpreise steigen lassen.



Lieber Herr Foertsch, vielen Dank, dass Sie seit 1992 – ja, richtig gelesen, das sind 30 Jahre – nahezu jeden Morgen für diese Publikation die interessantesten News für unsere Leser zusammengetragen haben. Ab sofort beliefern wir Sie! Wir verabschieden uns nicht nur von einem geschätzten Kollegen, wir verabschieden uns auch von diesem Jahr! Doch zuvor wünschen wir Ihnen und Ihren Familien frohe Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr! Wir starten ab dem 09.01.2023 wieder für Sie!

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