Spannende Woche steht bevor! Börsen-Ausblick mit: Adidas, Renault, Japan - Nord LB

In Japan stieg der Kernverbraucherpreisindex (VPI), der Ölprodukte einschließt, aber die Preise für frische Lebensmittel ausklammert, im September im Vergleich zum Vorjahr um 3,0% und damit im Rahmen der Erwartungen. Im August hatte der Anstieg 2,8% betragen. Die Daten unterstreichen den zunehmenden Preisdruck in Japan, der u.a. auf weiterhin steigende Importkosten und den Kursverfall des Yen zurückzuführen ist.

Das Verbrauchervertrauen in der Eurozone hat sich nach einer ersten Schätzung überraschenderweise etwas verbessert. Wie die EU-Kommission mitteilte, stieg der Indikator um 1,2 Punkte auf nun -27,6 Zähler. Im September hatte das Vertrauen der Konsumenten noch bei -30 Punkten gelegen. Dies war der niedrigste je gemessene Wert.

Ausblick

Eine spannende Woche mit potentiell starken Kursimpulsen steht den Finanzmärkten bevor. Der Reigen der Veröffentlichungen neuer Konjunkturdaten beginnt dabei heute eher noch locker mit den S&P Global PMIs aus den verschiedensten Ländern, setzt sich am morgigen Dienstag schon bedeutsamer mit dem deutschen ifo-Geschäftsklimaindex fort, es folgt eine Pause am Mittwoch zum „Durchschnaufen“, bevor dann am Donnerstag der Schwung mit dem BIP-Wachstum aus den USA für das III. Quartal wieder aufgenommen wird, gefolgt von dem BIPWachstum Deutschlands, sowie dem europäischen Economic Sentiment und den deutschen Inflationsdaten zum Wochenfinale am Freitag. Das Ganze wird eingerahmt von der höchst spannenden EZB-Sitzung am Donnerstag sowie der BOJ-Sitzung am Freitag. Und uns ist ja auch noch das NBSC die Bekanntgabe der vielen Makro-Daten aus China (u.a. BIP-Wachstum) bereits seit Anfang letzter Woche mehr als schuldig. Vielleicht wurden diese Zahlen ja vom gestern beendeten 20. Parteitag nun endlich als „veröffentlichbar“ höchst amtlich und präsidial abgesegnet.

Renten- und Aktienmärkte

Deutsche Bundesanleihen haben zunächst weitere Kursverluste erlitten, drehten dann jedoch ins Plus. US-Staatsanleihen wurden durch einen Artikel im Wall Street Journal gestützt, wonach die Fed Abstand von einem allzu steilen Zinserhöhungspfad nehmen könnte.

Am deutschen Aktienmarkt herrschten die anhaltenden Zinserhöhungssorgen vor. Titel von Adidas verloren bis zu 10%. DAX -0,29%, MDAX -1,53%, TecDAX -0,69%. Bedingt durch die Renditerückgänge am Anleihemarkt ging es mit den Kursen an der Wall Street zum Wochenausklang bergauf. Dow Jones +2,47%, S&P-500 +2,37%, Nasdaq-Comp. +2,31%.

Unternehmen

Ein deutlicher Einbruch im China-Geschäft wegen der Lockdown-Maßnahmen und eine Abschreibung auf die Russland-Aktivitäten in Höhe von knapp 300 Mio. EUR haben Adidas das dritte Quartal vermiest. Nach vorläufigen Zahlen stieg der Umsatz (währungsbereinigt) um 4% auf 6,408 Mrd. EUR. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen sank auf 179 (479) Mio. EUR. Angesichts der Belastungen muss der Sportartikelhersteller seine Ziele für das Gesamtjahr erneut senken. Adidas rechnet deshalb nun nur noch mit einem währungsbereinigten Umsatzplus im mittleren einstelligen und nicht mehr im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Nach Steuern sieht Adidas im fortgeführten Geschäft rund 500 Mio. und nicht mehr rund 1,3 Mrd. EUR Gewinn.

Essilor Luxottica hat in Q3 vor allem von einem hohen Sonnenbrillen-Absatz profitiert und den Umsatz deutlich gesteigert. Die Erlöse lagen von Juli bis September bei 6,4 Mrd. EUR, ein währungsbereinigtes Plus von 8,2% ggü. dem Vorjahr. Der Konzern sei zuversichtlich für seine mittelfristigen Wachstumsaussichten, sagte CEO Milleri. Bis 2026 peilt das Unternehmen ein jährliches organisches Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine bereinigte operative Marge von 19 bis 20% an.

Höhere Verkaufspreise haben Renault in Q3 trotz rückläufiger Verkaufszahlen einen steigenden Umsatz ermöglicht. Bei einem Absatz von 481.000 Fahrzeugen (-2,4%) kletterten die Erlöse um 20% auf 9,78 Mrd. EUR. Den Ausblick für das Gesamtjahr (u.a. operative Marge > 5%) bestätigte der Autobauer.

Devisen & Rohstoffe

Der stärkere US-Dollar und schwächere Aktienmärkte haben dem Euro in der ersten Tageshälfte zugesetzt, doch im Handelsverlauf legte die Gemeinschaftswährung wieder etwas zu.

Die Ölpreise haben nach einigen Schwankungen letztlich leicht angezogen.

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