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Börsen-Ausblick mit: Energiepreise, Konjunkturdaten und Euro-Dollar - Nord LB

06.09.2022 09:12 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der komplette Stopp der Gaslieferungen aus Russland hat den Anlegern am deutschen Aktienmarkt die Laune verdorben. Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Im chinesischen Dienstleistungssektor hat sich die Aktivität im August verlangsamt. Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor verringerte sich zwar leicht auf 55,0 (Juli: 55,5) Punkte, blieb damit aber deutlich im Expansionsbereich. Der Index basiert auf einer Umfrage unter rund 400, auch kleineren, Unternehmen. Der offizielle staatliche Einkaufsmanagerindex war zuvor bereits mit 52,6 (Vormonat: 53,8) Zählern bekanntgegeben worden.

Die Stimmung bei den deutschen Dienstleistern ist weiter auf Talfahrt. Der S&P Global-Einkaufsmanagerindex fiel im August nach endgültigen Daten auf 47,7 (1. Prognose: 48,2; Juli: 49,7) Punkte. Auch insgesamt ist die Schrumpfung in Deutschlands Wirtschaft im Berichtsmonat weitergegangen. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft sank auf 46,9 (48,1) Zähler.

Auch in der Euro-Zone ging es im August nach finalen Daten mit der Wirtschaft weiter bergab. Die hohe Inflation und die anhaltende konjunkturelle Unsicherheit sorgten dafür, dass der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft auf 48,9 (1. Veröffentlichung: 49,2; Juli: 49,9) Zähler zurückging. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) nur für den Servicesektor fiel von 51,2 auf 49,8 Punkte und schrumpfte damit ebenfalls. In der ersten Schätzung war noch mit 50,2 Punkten gerechnet worden. Die Konjunkturaussichten für Deutschland werden immer düsterer. Der Sentix-Konjunkturindex (gesamt) fällt im September den dritten Monat in Folge und erreicht -29,9 (August: -24,4) Zähler. Dabei sinkt der Index der Lagebeurteilung auf -23,5 (Aug.: -14,8) Punkte, der Erwartungsindex verzeichnet einen weiteren Einbruch auf ein Allzeittief von -36,0 (-33,5) Zähler.

Auch in der Eurozone schwächt sich der Konjunkturindex im September weiter ab und fällt auf -31,8 (-25,4) Punkte. Der Einzelindex für die aktuelle Lage sackt auf -26,5 (-16,3) Zähler ab, der Erwartungsindex fällt auf -37,0 (-33,8) Punkte. Mit Ausnahme der Finanzkrise war die Lagebeurteilung der Anleger zur Euroland-Konjunktur nie so schwach und die Erwartungswerte gleichzeitig ebenfalls so niedrig", hieß es von den Sentix-Volkswirten.

Ausblick

Der Fokus am heutigen Tag liegt datentechnisch gesehen auf dem ISM Services PMI aus den USA. Diesen erwarten wir für den August bei 55,5 (Juli: 56,7) Punkten und damit durchaus etwas niedriger. Dennoch zeigt das Niveau an, dass der amerikanische Dienstleistungssektor weiterhin brummt. Von Aufholeffekten nach den Covid-Restriktionen sowie von mehr Geld im Geldbeutel der Verbraucher für den Konsum angesichts deutlich gefallener Benzinpreise (von über 5 US-Dollar je Gallone auf unter 3,80 US-Dollar) dürften Dienstleistungen weiterhin noch profitiert haben. Allerdings muss auch angemerkt werden, dass der bereits für August veröffentlichte S&P Global US Services PMI deutlich auf nur noch 44 Punkte eingebrochen ist – und das signalisiert wahrlich keine Expansion mehr! Sicherlich ist der ISM Services PMI der bedeutsamere der beiden Dienstleistungsumfragen, aber bei der Gesamteinschätzung sollten schon beide berücksichtigt werden. Ansonsten wird der Blick bereits auf Donnerstag mit den Auftritten von Christine Lagarde und Jerome Powell gerichtet sein.

Renten- und Aktienmärkte

Höhere Energiepreise, vor allem bei Gas, haben die Kurse deutscher Bundesanleihen unter Druck gesetzt. Mit den steigenden Preisen für Öl und Gas wird der Inflationsdruck weiter verschärft. Der US-Staatsanleihenmarkt blieb wegen eines Feiertages geschlossen.

Der komplette Stopp der Gaslieferungen aus Russland hat den Anlegern am deutschen Aktienmarkt die Laune verdorben. Vor allem Automobil- und Chemiewerte kamen unter Druck. DAX -2,22%, MDAX -1,96%, TecDAX -1,04%. An der Wall Street fand wegen des Feiertages „Labour Day“ kein Handel statt.

Devisen & Rohstoffe

Ein deutlich steigender Gaspreis und schwächere Wirtschaftsdaten aus dem Euro-Raum haben den Euro zum Wochenauftakt belastet und ihn zeitweilig auf den tiefsten Stand seit rund 20 Jahren fallen lassen.

Die durch den Lieferstopp über Nord Stream 1 nach oben gesprungenen Gaspreise (zeitweise ca. +30% ggü. vergangenen Freitag) haben auch die Ölnotierungen deutlich zulegen lassen. Zudem wollen die Opec+-Länder die Förderung ab Oktober um 100.000 Barrel pro Tag kürzen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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